Sonic Syndicate - Sonic Syndicate

Review

Galerie mit 20 Bildern: Sonic Syndicate - Confessions Tour 2017

Ein Album nach dem eigenen Bandnamen zu benennen ist, vor allem wenn es nicht das Debüt ist, meistens eine Message: Wir gehen zurück zu unseren Wurzeln, bringen unseren Ursprungssound zurück, sind noch mal genau so roh und hart wie wir waren, als ihr uns kennen und lieben gelernt habt. Es ist eher ein Zugeständnis an die Fangemeinde als ein „Fuck You, wir machen die Musik die wir machen wollen.“ Oftmals geht es ordentlich in die Hose.

Nach „We Rule The Night“ und schrecklichen Party Metal-Gebilden wie „Turn It Up“ sowie dem Ausstieg von Sänger Richard Sjunnesson („Die Band ist unfähig, anständige Musik zu spielen“), müssen SONIC SYNDICATE liefern. Mit THE UNGUIDED gibt es mittlerweile ein Konkurrenzprojekt und mit durchschnittlichem Metalcore mit elektronischen Elementen lockt man heutzutage wirklich keinen mehr hinter dem Ofen hervor. „Sonic Syndicate“ ist deshalb ein Statement. Und so gerne ich die Band, ich gebe es zu, nach „We Rule The Night“ in der ewigen Versenkung hätte verschwinden sehen, so ehrlich muss ich doch zugeben, dass hier kein schlechtes Album vorliegt.

„Day Of The Dead“ und die bereits bekannte Single „Black Hole Halo“ eröffnen die Platte stark. Die Refrains gehen ins Ohr ohne aufdringlich zu sein, irgendwie mehr SOILWORK als ASKING ALEXANDRIA, in den Strophen gibt es vermehrt Melodeath-Riffing zu hören. Besonders „Long Road Home“ könnte von seinen treibenden Drums und dem simpel-brutalen Hauptriff auch auf einem späten IN FLAMES-Album stehen. „My Revenge“ weist hingegen etwas mehr Groove Metal/ Nu Metal-Elemente auf, funktioniert jedoch ebenfalls sehr gut. Bei „Before You Finally Break“ fangen mich die extrem eingängigen Refrains erstmals ein wenig zu nerven an. Das mag auch daran liegen, dass der Song bis zu Sekunde 40 für SONIC SYNDICATE-Verhältnisse fast schon unerhört brutal und disharmonisch daherkommt. Bitte mehr davon!

Stattdessen geht es aber erstmal deutlich schwächer weiter. „Catching Fire“ wäre gerne epischer als es ist (kann ja nicht jeder einen Howard Jones am Mikro haben) und krankt an eintönigem Midtempo und Lala-Melodien. Songs wie „Unbreakable“ gehören zu den Gründen, warum die Band in neuster Zeit öfters mal unter Melodic Metal oder Modern Rock verordnet wurde. Das Ding hat mit seinen Klavierläufen und dem fast durchgängigen Cleangesang fast schon Radioformat und ist einfach nur langweilig. Bei „It Takes Me“ zeigt die Kurve wieder nach oben, auch wenn der Song im Albumkontext eher Durchschnitt ist. Wie schon auf dem Vorgängeralbum lassen SONIC SYNDICATE nach der ersten Albumhälfte ebenso stark nach wie sie angefangen haben. „See What I See“ gefällt mir dann eigentlich schon wieder echt gut. Wenn die Band nur nicht immer am gleichen Metalcore-Baukastenschema festhalten würde und spätestens nach 30 Sekunden in den cleanen Refrain ginge. Die Songs verlieren dadurch stark an Dynamik und erscheinen mit zunehmender Laufzeit zunehmend belanglos.

Mit „So Addicted“, das mit seinen breiten Gitarrenwänden und Chören ein bisschen PAIN erinnert und dem elektronischen „The Flame That Changed The World“ endet „Sonic Syndicate“. Es ist ein Metalcore-Album, das viele Klischees bedient und stellenweise auch gehörig nervt. Nichtsdestotrotz können die Schweden auch in veränderter Besetzung immer noch gute Songs schreiben, die einen teilweise wirklich mitgehen lassen. Wer das Genre nicht mehr hören kann und will, dem sei vom Kauf abgeraten. Ganz objektiv betrachtet ist „Sonic Syndicate“ aber kein schlechtes Album und nach „We Rule The Night“ ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.

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26.06.2014

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