TBC - 28 Days

Review

Ein Blick auf die Bandhomepage schafft Klarheit: TBC steht nicht für die Krankheit Tuberkulose, sondern für das Versprechen / die Drohung „To Be Continued“. Im Grunde spielt die Band relativ straighten melodischen Metal mit einem deutlichen Hang dazu, ordentlich abzurocken. Der im klassischen Gesangsbereich angesiedelte männlich-weibliche Wechselgesang, sowie der vereinzelte Einsatz „exotischer“ Instrumente (beispielsweise die Flöte in „Revolution“) verleiht dem Material jedoch ein leicht barockes Feeling und rückt die Band in die Nähe von Gothic-Metal-Acts wie NIGHTWISH oder EDENBRIDGE.

Da passt textlich auch die starke Selbstmörder-Ballade „Lake Of Sorrow“ gut ins Bild, im Allgemeinen sind TBC jedoch stärker, wenn sie ungebremst Vollgas geben. Das Songmaterial wirkt dabei unter dem Strich arg roh und hätte noch eine gute Ladung Feinschliff vertragen. Dennoch finden sich hier viele starke Ideen, die zu einem letztlich doch harmonischen Gesamtbild verschmelzen. Auch textlich läuft noch nicht alles rund, vieles klingt noch ein wenig unausgegoren. So schleicht sich zwischen betont-poetisches (das vereinzelt arg hölzern daher stakst) auch arg profanes („Piss On My Head“) ein. Da passt es irgendwie ins Bild, dass die im Booklet abgedruckten Texte nur so vor kleinen Schreibfehlerchen strotzen.

Dafür beschäftigen sich TBC relativ eingdringlich und authentisch mit ernsten Themen zwischen unerwiderten Liebesgeschichten und der Sinnlosigkeit von Kriegen. Besser als in „Schützengraben“ kann man einen Anti-Kriegs-Song in deutscher Sprache wohl nicht auf den Punkt bringen. Doch nachdem man auf diese Weise einige Lieder lang mit Tiefgang gepunktet hat und selbst bei „Fire, Wind, Steel“ nicht in MANOWAR-Plattitüden versunken ist, gibt es als Rausschmeißer „The Story Of Pure Fucking Metal“, das mit einem völlig dämlichen Rock’n’Roll-Party/Sauflied-Text daherkommt. Eben ein Rausschmeißer im klassischsten Sinne.

14.08.2010

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