Terminate - Deathship Landing

Review

Die Stadt Bergen steht für Qualitäts-Metal – TERMINATE stammen allerdings nicht aus der norwegischen Fjordstadt, sondern aus Bergen auf Rügen. Mit ihrem passenderweise auf Rügencore Records veröffentlichten Debüt „Deathship Landing“ könnte demnächst nun auch die an der Ostsee gelegene Inselstadt ihren Platz im Metal-Atlas finden.

TERMINATE ballern dem Hörer auf ihrem Erstling melodischen Thrash Metal garniert mit einigen Death Metal-Einsprengseln um die Ohren – und das nicht zu knapp. Die harschen Vocals von Clemens Wendel und ein streckenweise beeindruckendes Doppel-Leadgitarren-Gewitter (inzwischen ist sogar noch ein dritter Axeman an Bord) versprühen frischen Ostseewind und fesseln den geneigten Hörer eine knappe Dreiviertelstunde lang.

Musikalisch bieten TERMINATE auf „Deathship Landing“ elf Songs, die nicht durchgehend Vollgas geben sondern auch mal mit melancholischen instrumentalen Passagen glänzen. Dadurch wird einerseits für Abwechslung gesorgt und andererseits zeigen die Norddeutschen, das sie es verstehen, gleichzeitig eingängige als auch interessante Songs zu schreiben.

Als bestes Beispiel, wofür TERMINATE stehen, dient gleich der Opener „Infinite Space“ – hier werden alle Facetten der Band abgedeckt und der Song erschafft (zumindest für mich) eine beinahe schon als cineastisch zu bezeichnende Atmosphäre und lässt vor meinem Auge eine Geschichte sich entfalten.

Während bereits der Bandname TERMINATE bei mir Assoziationen an die seelenlosen Daleks aus dem Doctor Who-Universum weckt, verstärkt sich dieses Gefühl, in die Schlacht um Gallifrey gegen die Time Lords geraten zu sein, je weiter „Deathship Landing“ fortschreitet. Emotionen von rücksichtsloser, automatisierter Zerstörung und völliger Hoffnungslosigkeit auf der einen, sowie der Hoffnungsschimmer auf das Überwinden einer schier aussichtslosen Situation durch das letzte Aufbäumen der Angegriffenen auf der anderen Seite gehen ineinander über.

Bitte nicht falsch verstehen: „Deathship Landing“ ist kein Sci-Fi-Konzeptalbum, sondern handelt von reellen Fragen, die sich mit unserer Existenz beschäftigen – wem also mein obiges Nerd-Gebrabbel nur Spanisch vorkommt, dem sei die Platte trotzdem wärmstens ans Herz gelegt. TERMINATE legen hier nämlich ein ganz starkes Debüt vor, dem eigentlich nur die absoluten Hits fehlen um es noch eine Kategorie höher anzusiedeln.

Wer auf melodischen Thrash Metal steht sollte unbedingt ein Ohr riskieren und sich „Deathship Landing“ zu Gemüte führen – für mich eine der besten Genreplatten des Jahres!

Anpspieltipps: das oben erwähnte „Infinite Space“, der Nackenbrecher „Resistance Is Futile“, „Between The Flesh And The Soul“, „Chain Reaction“ (bei dem eines der Riffs frappierend an die JAG PANZER-Göttergabe „Licence To Kill“ erinnert)

16.12.2013

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1 Kommentar zu Terminate - Deathship Landing

  1. ralle sagt:

    Ich würde sogar noch einen Punkt nach oben gehen. Fettes Brett, super Hammer-Riffs. Zur 10 fehlt nur, dass das sehr hohe Niveau nicht auf allen Stücken gehalten werden kann – vielleicht wäre ein Instrumentalstück auch genug gewesen. Ändert aber nichts daran, dass die Jungs ein echtes Highlight abgeliefert haben. Kompliment!