Teutonic Slaughter - Puppeteer Of Death

Review

TEUTONIC SLAUGHTER ist einer dieser Bandnamen, die die musikalische Ausrichtung augenblicklich klar machen. Die Thrasher aus Gladbeck veröffentlichen mit „Pupeteer Of Death“ dieser Tage ihre zweite Platte. Wie schon auf dem Vorgänger standen die frühen SODOM und KREATOR Pate für den Sound.

TEUTONIC SLAUGHTER mögen es authentisch

Das heißt im Detail: Nach dem Akustikintro „The Puppeteer’s Tale“ fegt ein 40-minütiger Orkan über den Hörer hinweg, der nur selten Verschnaufpausen bietet. Sänger Philips oftmals sozialkritische Texte werden von pfeilschnellen Gitarrenriffs und einem punkigen Schlagzeug untermalt. Die Produktion ist angemessen rotzig und verleiht dem irrsinnigen Treiben ein hohes Maß an Authentizität. „Puppeteer Of Death“ klingt, als wäre es per Zeitmaschine aus dem Jahr 1985 ins Hier und Jetzt transportiert worden.

Bild: Teutonic Slaughter

„Puppeteer Of Death“ entfesselt die „Thrash Mania“

Doch TEUTONIC SLAUGHTER klingen nicht nur verdammt authentisch, sondern haben auch ein gutes Gespür für griffige Songs. Speed-Granaten wie „Teutonic Thrash“ oder „Eternal Darkness“ fressen sich mit ihren Riffs sofort in die Gehörgänge und in den Refrains ist mitgrölen angesagt. Wer da nicht schon im hauseigenen Wohnzimmer die Faust in die Höhe reckt, ist wohl klinisch tot. „Puppeteer Of Death“ hält zudem durchgehend einen beeindruckend Energielevel. Der Spaß, den die Mannschaft im Studio gehabt haben muss, ist zu jeder Zeit hörbar. Trotz aller musikalischen Aggression bemühen sich TEUTONIC SLAUGHTER um ein Mindestmaß an Abwechslung. „Your Birthright…“ ist ein langsamer Stampfer, „Insane Minds“ überrascht mit einem Rock’n’Roll-Break und „The Slaughter Is Back“ beginnt sogar mit fast balladesken Tönen. Langweilig wird die Platte definitiv nicht.

TEUTONIC SLAUGHTER liefern mit „Puppeteer Of Death“ eine astreine Hommage an die Zeiten von „Obsessed By Cruelty“ und „Endless Pain“ ab. Glücklicherweise hat die Band aber genügend Hits im Gepäck, um auf eigenen Füßen stehen zu können. Wem die musikalischen Auswüchse der Ruhrpott-Thrash-Elite zuletzt nicht mehr old school genug war, der wird „Puppeteer Of Death“ mit offenen Armen empfangen.

05.04.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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11 Kommentare zu Teutonic Slaughter - Puppeteer Of Death

  1. Sane sagt:

    Nett. Aber jawohl eigenständig wie Mario’s Luigi.
    Und ob die Bassdrum klingen muss wie wenn man auf ein Butterbrot in der Tüte haut weiß ich auch nicht..
    Sonderlich genau gespielt geht auch anders…
    Ich will die nicht komplett zerreden,wirkt die Band doch authentisch und als hätten sie richtig Bock auf was sie machen.
    Aber ob das Album wirklich 8 Punkte wert ist?
    Gibt’s hier ne Zweitmeinung? Blindegardine?

    1. DieBlindeGardine sagt:

      Hmm, ich bin jetzt kein Thrash Metal Experte und ich kann nur für den hier verlinkten Song sprechen, eigenständig ist es aber definitiv nicht, ist Oldschool Thrash ja selten.
      Die Produktion find ich allerdings schon recht grausig, besonders das Schlagzeug, klingt alles ein wenig nach Proberaum. Und das sag ich jetzt nicht nur, weil ich nicht auf raue Produktionen klarkomme, meine ersten Begegnungen mit Thrash Metal hab ich mit dern alten Destruction Alben gemacht. Die sind aber von 1985/86 und ich bin der Meinung, das Thrash Metal als Stil nich unbedingt von Kelllerproduktionen profitiert, das muss knallen.
      Das Butterbrot in die Tüte klingt also schon ganz richtig 😉

      1. DieBlindeGardine sagt:

        * Der langen Rede kurzer Sinn, ich würde da keine 8 Punkte für geben, allein schon wegen der Produktion. Und sorry für die vielen Tippfehler, ist noch früh 😉

      2. Sane sagt:

        Jo danke!
        Seh ich auch so.früher wurden die teutonischen thrashbands so aufgenommen weil es entweder an Geld oder Erfahrung mangelte, die großen Bands von über dem Teich waren da schon längst weiter und hatten ordentlich Zunder in der Produktion.
        40 Jahre später so aufnehmen zu Wollen wirkt auf mich hirnrissig.
        Naja zu der Band passt es wohl, klingen die doch wirklich so als wäre Tom Angelripper in Sodoms Frühphase bei Kreator eingestiegen und hätte alles an sich gerissen..
        Habe auch noch nicht das ganze Album hören können, also weiß ichs nicht genau aber auf mich wirkt das erstmal überbewertet..

      3. DieBlindeGardine sagt:

        So ist es. Im Black Metal mögen Rumpelproduktionen ja einen Teil des Charmes ausmachen, im frühen Thrash Metal entstand sowas aber wohl eher aus der Not heraus. Sodoms „In The Sign Of Evil“ klang rumpelig, weil die Jungs noch nicht spielen konnten und kein Geld für ne ordentliche Produktion hatten. Aber die meisten Teutonen Thrasher haben im Bereich ihrer Möglichkeiten schon früh auf eine möglichst druckvolle Produktion und sauber gespielte Songs geachtet. Kreator z.B. hatten schon auf „Pleasure To Kill“ ordentlich Power. Klar, den Amis hing man ein paar Jahre hinterher, Slayer z.B. klangen selbst auf „Show No Mercy“ schon reichlich fett, aber bewusst nach Proberaum wollte offensichtlich auch in Deutschland kaum jemand klingen.

  2. Bluttaufe sagt:

    Man sollte auch mal bedenken, dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt. Da muss man hin und wieder mal Abstriche beim Sound machen. Kann sich ja nicht jeder einen Andy Classen in´s Wohnzimmer holen. Klingt hier von den Gitarren schon ziemlich breiig – aber da hat man schon weitaus schlimmeres gehört. Aktuelle Tue Madsen Produktionen tun mir da weitaus mehr in den Ohren weh.
    Bei mir will da der Funke auch nicht so richtig überspringen. Bei mir regt und reckt sich da auch so gut wie nichts. Klingt für mich noch zu gleichförmig und unausgegoren.
    Für eine Eigenproduktion ist das dargebotene OK bis durchaus solide. Aber abfeiern würde ich das hier auch nicht. Größtes Manko ist hier eher der lustlos heruntergeleierte Gesang.

  3. Winterpercht sagt:

    Rumpeln? Also wenn das Ziel war das in Richtung Obsessed by Cruelty zu bringen, dann ist das ja noch viel zu gut produziert. Das rumpelt meiner Ansicht nach nicht annähernd genug. Geil finde ich das sehr teutonische Englisch. Schade finde ich bei dem Song da oben, dass die Riffs eher ausgelutscht klingen, das atmosphärische Vorgeplänkel und das Ende geben dem Song aber dann noch eine nette Wendung. Ordentlich, aber 8 von 10 sind wirklich sehr viel. Aber wer Fan des Stils ist, findet da sicher noch den ein oder anderen Punkt mehr. Mir ist das Ganze zu sauber und zu wenig Schwarz wie eben die Frühwerke unserer von Venom und Co beeinflussten Teutonen Thrasher.

    1. Bluttaufe sagt:

      Obwohl ich den Gesang ja nicht wirklich was abgewinnen kann aber der Schmier Scream beim Wörtchen Destruction kommt schon geil.

  4. DieBlindeGardine sagt:

    Ok vielleicht mal zur Konkretisierung, das Gegenteil einer „Rumpelproduktion“ muss ja für mich persönlich nicht unbedingt eine Hochglanzproduktion sein, dreckig und rau darf es schon klingen, aber Power muss es halt haben. Und da klingt das vorliegende Material neben den etwas lahmen Gitarren grade im Schlagzeugbereich halt so, als würde man mit einem nassen Fladenbot auf einen Pappkarton einschlagen. Sägen muss es, knüppeln muss es, kurz: thrashen muss es.
    Bei einer Eigenproduktion kann man das natürlich noch durchgehen lassen (auch wenn hier heutzutage ebenfalls andere Standards herrschen), 8 Punkte sind aber glaube ich trotzdem zuviel, da müsste der Rest des Materials schon überdurchschnittlich gut sein.

  5. Mario Lässig sagt:

    Hab mir den oben stehenden Song mal zu Gemüte geführt und muss sag er weiß durchaus zugefallen.
    Vom Stil her hört sich das ganze an als wäre es genau das was die Jungs schon immer machen wollten. Sicherlich kann man die Produktion sauberer hinbekommen auch mit kleinem Budget, wäre ne Aufgabe für das nächste Album. Kritikpunkte am obigen Song sind für mich die langen Textpassagen welche das Riffing in der Strophe langatmig wirken lassen. Ein mitgröl Part im Refrain hätte dem Song auch noch gut zu Gesicht gestanden. Trotzdem solides Handwerk, werde noch mehr antesten.
    Ich werte hier nur den gehörten Song !

    7/10
  6. Ich sagt:

    Bin durch euch auf die Band aufmerksam geworden und muss gestehen, dass ich mit der Bestellung des Albums alles richtig gemacht habe. Die Diskussion über die Produktion kann ich nicht nachvollziehen, da habe einige etablierte Bands schon größeren Mist gebaut.

    8/10