The Gathering - If_Then_Else

Review

Nachdem ich THE GATHERING seit den Tagen der „Mandylion“ live und auf CD kennen – einer Zeit wo noch niemand sonst diese Band kannte und sie sich durch ihre Auftritte z.B. auf den Out of the Dark-Festivals dem staunenden Publikum präsentierten – tut es regelrecht weh, den Niedergang dieser Band mit jedem neuen Album sich fortsetzen zu sehen. Die Musik kommt auf „If_Then_Else“ verglichen mit dem Vorgänger etwas schneller auf einen zu, kann aber weder den Druck noch die Atmosphäre der ersten beiden Anneke-Alben aufleben lassen. Zu wenig verspielt ist die Songstruktur, zu gewollt klingt die Rückkehr zu etwas härterer Musik – und zu sehr haben sich die musikalischen Qualitäten in den Jahren verändert.

Wo die Vocals einst voll und frei klangen, so klingen sie heute „gefangen“. Was sich zur Zeit der „Nighttime Birds“ vor allem Live zeigte, lässt sich seit „Superheat“, dem Live-Album, und nun diesem Studio-Album nicht mehr mit den Worten „Tagesform“ wegdiskutieren: THE GATHERING haben endgültig den Zauber verloren, der einen gebannt auf die Bühne starren ließ und sind nur noch eine von vielen Bands, die female Vocals einsetzen und mit Effekten experimentiert. Würde die Diskografie dieser Band invertiert werden wäre das Ergebnis und ihre Entwicklung beeindruckend, doch sie haben ihr Feuer bereits am Start verschossen und laufen vergangenen Qualitäten hinterher. „If_The_Else“ ist kein wirklich schlechtes Album, es wirkt allerdings zu konstruiert, ideenlos und enttäuschen für diese Band.

11.08.2000
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