Vornth - Vornth

Review

In der Kategerie „Obskure Bandnamen“ können die Schweden VORNTH direkt ein paar Punkte sammeln – wer dazu hinter dem oldschoolig anmutenden Cover (auf welchem ein paar Typen, denen die Ehrenmitgliedschaft Ku Klux Klan verliehen wurde, eine holde Maid unter den Augen des Leibhaftigen opfern), Metal im Geiste der Achtziger vermutet liegt damit so ziemlich nahe an der Wahrheit.

Schlappe 13 (!) Jahre nach Bandgründung haben die Uddevalla-Buben VORNTH es nunmehr auch geschafft, ihr selbstbetiteltes Debütalbum „Vornth“ auf den Markt zu bringen – bisher waren in der Diskografie nur ein Demo („Die Hard“ von 2006) sowie zwei Singles aus den Jahren 2009 und 2013 zu verzeichnen.

Geboten wird dem werten Hörer auf „Vornth“ angeschwärzter Thrash Metal, der direkt dem Schlund der Hölle (also dem Underground anno 1984) entsprungen zu sein scheint, und sowohl Einflüsse des Teutonen-Thrash à la frühe SODOM und DESTRUCTION als auch eine schwarze Prise VENOM und (in seinen epischeren Momenten) BATHORY verarbeitet.

Der Gesang von Erik Blackflexer, der auch eine der zwei Äxte schwingt, klingt in etwa so, als ob ein Insasse des Arkham Sanatoriums, der einmal zu oft im Necronomicon Rituale zur Anrufung Azathoths nachgeschlagen hat, ein Mikro in die Hand gedrückt bekommen hat, um seine Gefühle raus zu schreien – mit anderen Worten: völlig krank und irre.

Wirklich innovativ ist das Ganze natürlich nicht, aber das dürfte der Zielgruppe genauso weit am Allerwertesten vorbeigehen wie Wladimir Putin die EU-Sanktionen in der Krim-Krise. Rein technisch haben VORNTH einerseits einiges anzubieten, verzetteln sich aber andererseits häufiger in zu langen Instrumentalpassagen, die den Spannungsbogen nicht aufrecht halten können.

Beste Beispiele hierfür sind „Rapid Death“, „Metal Skies“ und „Spit Black Fire“, bei denen die Würze in etwas mehr kompakter Kürze hätte liegen können. Wie man es besser machen kann, zeigen VORNTH in den beiden Albumhighlights „Death’s Horse“, in welchem Erik seine durchaus ordentliche cleane Stimmlage präsentiert und eine epische Atmosphäre im mittleren BATHORY-Stil herbeizaubert, sowie der amtliche Siebenminüter „Axemurder“ das vor allem mit seinen Gitarrenparts richtig Arsch tritt.

„Vornth“ ist alles in allem ein ordentliches Debüt, das Fans des angeschwärzten Thrash Metal durchaus gut reinlaufen dürfte – zu mehr als sechs Punkten reicht es aufgrund der fehlenden Originalität und Kompaktheit bei mir allerdings nicht.

12.03.2014

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