Yggdrasil - Kvällningsvindar Över Nordrönt Land

Review

Nachdem Kollege Christoph bereits das Review zur aktuellen Scheibe der aus Lund in Schweden stammenden Pagan Metaller YGGDRASIL in die unendlichen Weiten des Internet geschickt hat, kommt an dieser Stelle die Rezension zum Re-Release des Debütalbums der Band. “Kvällningsvindar Över Nordrönt Land” wurde bereits 2005 aufgenommen, aber erst 2007 veröffentlicht. Dass die erste große Welle des Pagan Metal zu dieser Zeit schon abebbte, dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben, dass YGGDRASIL es damals nicht in den Fokus der breiten metallischen Öffentlichkeit geschafft haben.

Ein anderer, wesentlich wichtigerer Faktor ist sicherlich, das musikalische und produktionstechnische Können der Band. Die selbstverantwortete Produktion ist – wenn denn so gewollt – an Frühneunziger Black Metal Produktionen angelehnt und so kommt der Sound phasenweise zu undifferenziert für die Kompositionen daher. Dadurch wird das Hörvergnügen schon einmal extrem beeinträchtigt. So werden die mitunter schön atmosphärisch eingesetzten Violinen oftmals derart in den Vordergrund gemischt, dass die ganze Heavyness der Gitarren mit einem Mal wegbricht und lediglich ein Dasein im Hintergrund fristen. Metallische Durchschlagskraft hört sich definitiv anders an. Hinzu kommt der Sound des Schlagzeugs, der ebenfalls jeglichen Druck, den dieses Instrument auf einem Album ausüben sollte, vermissen lässt.

Es ist wirklich ärgerlich, wenn eine Platte aufgrund des schlechten Sounds Punktabzug hinnehmen muss, denn musikalisch haben YGGDRASIL auf ihrem Debüt echt ihre Momente und man kann erahnen, welche Atmosphäre die Jungs hier mit einer ordentlichen Produktion (die 2005 auch zweifellos auch für Undergroundbands schon möglich war) hätten erzeugen können. Auf der anderen Seite merkt man auch noch deutlich, dass es sich bei “Kvällningsvindar Över Nordrönt Land” um ein Debütalbum handelt. Die Idee, Instrumente wie Maultrommel oder Violine in den Sound zu integrieren ist zwar ein Szenestandard, wirkt hier aber schlüssig und musikalisch gut in die Songs eingesetzt. Das Problem von Nummern wie “Vinter” oder “Frid” ist, dass sie zwar über nette Melodien verfügen, insgesamt aber nicht zwingend genug auf den Hörer wirken. Das liegt auch an den Gitarrenriffs, die nur selten über Mittelfeldniveau hinaus kommen und weniger Akzente setzen können, als wünschenswert gewesen wäre. Hinzu kommt, dass sich die weiblichen Vocals wie in “Älvadansen” hin und wieder an der Schmerzgrenze befinden und die Skip-Taste an diesen Stellen eine willkommene Option ist. Hier hätte die Band auf jeden Fall genauer auf die Leistung der Dame achten sollen.

Wie gesagt, gute Ansätze sind auf dem Debüt durchaus vorhanden und man kann die Platte auch als Hintergrunduntermalung durchaus laufen lassen, aber genau da liegt ja die Krux. Da sich die Band nach meinem Empfinden auch auf den aktuellen Werk “Irrbloss” nicht nennenswert weiterentwickelt hat, werden YGGDRASIL im Gegensatz zu Gruppen wie MOONSORROW, FALKENBACH oder auch EQUILIBRIUM, immer in der zweiten Reihe stehen (müssen). Für ein Debütalbum ist “Kvällningsvindar Över Nordrönt Land” aber ordentlich geworden und Genrefreunde dürfen gerne ein Ohr riskieren.

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01.05.2011

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