
über Abstinenz, Kreativität und die Kunst, allein sein zu können
Special
Die australischen TROPHY EYES gehören seit ihrer Gründung 2013 zu den Bands, die sich nicht leicht einordnen lassen: Mal tief verwurzelt im Punk und Hardcore, mal offen für große Melodien, und hymnische Momente, aber auch elektronischen, poppigen und atmosphärischen Elementen steht diese Band offen gegenüber. Sänger John hat im Interview mit Metal Minds: The Pit Unplugged Einblicke gegeben, die weit über die Musik hinausgehen.
Ein zentrales Thema ist seine Entscheidung, abstinent zu leben. In einer Szene, in der Alkohol beinahe selbstverständlich dazugehört, beschreibt John offen die Schwierigkeiten der ersten Monate – und wie er die Leere zwischen Soundcheck und Auftritt heute mit produktiven Routinen füllt: Schreiben, Lesen, Städte erkunden. „Für viele Jahre dachte ich, ich liebe das Touren – in Wahrheit liebte ich es, betrunken zu sein. Ohne Alkohol wird alles realer, aber auch viel belohnender“, erklärt er.
Neben der Abstinez sprachen wir über die Unsicherheit im Small Talk, die Erschöpfung durch ständige soziale Präsenz und die Freude daran, Zeit allein verbringen zu können. Auch der kreative Prozess kam zur Sprache: vom morgendlichen Journaling bis zu ungewöhnlichen „Song Startern“, die John aus Genre-fremden Samples baut, um neue Wege ins Songwriting zu finden.
Darüber hinaus ging es um die Bedeutung von Fan-Verbindung – nicht als Zahlen oder Klicks, sondern als echter Austausch – und um Johns Blick auf die Zukunft von Festival- und Musikkultur: weniger Kommerz, mehr Authentizität, mehr Raum für neue Bands.
Ein Interview, das nicht nur die Musik von Trophy Eyes in ein neues Licht rückt, sondern auch zeigt, wie sehr Offenheit und Verletzlichkeit Teil der Kunst sein können.
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Diana Heinbucher


















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