Eryn Non Dae. - Hydra Lernaia

Review

Neu im Geschäft sind die Franzosen ERYN NON DAE. (mit Punkt) nicht, ihr Name ist jedoch taufrisch. Seit 2001 firmierte die Band unter dem Namen END. und veröffentlichte 2005 die EP „Never Ending Whirl Of Confusion“, die aufhorchen ließ. Seitdem hat der Fünfer den Namen getauscht, um sich von Dutzenden Bands mit ähnlichem Namen abzugrenzen, zudem einen Plattendeal bei Metal Blade ergattert, ausgiebig geprobt und schließlich die Songs ihres Debütwerks „Hydra Lernaia“ zusammengeschraubt.

In der griechischen Mythologie ist die Hydra Lernaia eine übergroße, neunköpfige Wasserschlange, die schließlich vom Helden Herakles besiegt wird. Nettes Detail dabei: Sobald der Schlange ein Kopf abgeschlagen wird, wachsen ihr an dieser Stelle zwei neue nach. Und nicht zu Unrecht trägt das Erstlingswerk der Franzosen den Namen jener Schlange, denn in textlicher Hinsicht beschäftigen sich die Songs mit neun menschlichen Gefühlen und mit Problemen, die immer wieder neue hervorrufen, sobald ein Teil vermeintlich gelöst wurde.

Aber gerade die Musik ist in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit jener Kreatur – mächtig, jederzeit bedrohlich, unberechenbar. Dabei sind ERYN NON DAE. nicht ganz leicht einzuordnen: Über einem soliden Fundament aus heftigen Grooves, die bisweilen an MESHUGGAH erinnern (beispielsweise im finalen Track „Pure“), entwickeln sich die Songs häufig in nicht vorhersehbare Richtungen. Da prescht der Schlagzeuger mal vor und entlockt seinen Kesseln unkontrolliert-kontrollierte und völlig vertrackte Rhythmen. Die beiden Gitarristen weben darüber völlig psychotische und beklemmende Soundteppiche, während der Sänger zumeist schmerzerfüllt schreit. Das ist zwar ein wenig eindimensional, passt aber immer zur Grundstimmung des Songs.

Und auch sonst gehen ERYN NON DAE. sehr zielgerichtet vor: Soli, Harmonien oder sonstige Wohlklänge haben hier keinen Platz – „Hydra Lernaia“ ist ein 55-minütiger Soundtrack für die Abgründe der Seele. Wie in einem Fieberwahn, voller Beklemmung, erfüllt von Ängsten und immer wieder jäh unterbrochen von schmerzhaften Krämpfen – „Hydra Lernaia“ ist in seiner Ausdrucksstärke, Dichte und Intensität einfach beeindruckend.

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16.06.2009

- Dreaming in Red -

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