Gravity - Noir

Review

Aus Frankreich, oder präziser gesagt, aus Montpellier kommt es ganz schön massiv daher gescheppert. Emilie, Alex, Richie und Tim sind GRAVITY und haben sich unter der Fahne des Modern Metal zusammengefunden. Am 06.10.2017 veröffentlichten sie ihr bereits drittes Album „Noir“.  Mit einer doch anspruchsvollen Spielzeit von fast 60 Minuten, in der, genauer betrachtet, einzelne Songs die Marke von sechs Minuten locker knacken, kann man hier schon von einem ziemlich vollem Topf sprechen, denen die Franzosen uns hier vorsetzen. Da die Schublade Modern Metal bzw. Metalcore heutzutage mit Bands mehr als überquillt, kann man natürlich immer nur hoffen, dass sich einzelne Grüppchen durch persönliche Eigenarten hervortun. Kann das GRAVITY? Also Ohren auf und „Noir“ in Heavy Rotation zu Gemüte gezogen.

The French Way

Schon mal nicht unlustig, dass man zu Beginn mit einer 50s-Swing-Melodie als Intro in Berührung kommt. Als nächstes fällt mir positiv auf, dass sich GRAVITY  treu bleiben und nicht zwanghaft auf international machen und in englischer Sprache performen. Alle Tracks brüllt und singt sich Frontfrau Emilie in der Muttersprache von der Seele. Und das macht sie nicht mal übel. Da röhrt und grunzt es wirklich ansehnlich. Anstatt einfach und simpel in den Hooklines in sauberen Gesang zu wechseln setzt sie noch einen drauf. Da wird die Stimmlage vom tiefsten Growling bis hin zu den höchsten Opernarien geschraubt. Die Songs in Französischem geben dem Ganzen eine zusätzliche, kleine, edle Nuance. Das verdient schon mal meinen Respekt.

Das typische Blast Beat Drumming kommt präzise und pfeffert den einzelnen Fragmenten gut ein. Der Sound bleibt angenehm dreckig und rutscht nicht ab ins Überproduzierte, welches man ja grundsätzlich von Modern Metal schon gewohnt ist.  Die Saiteninstrumente erlauben sich sogar Ausflüge in Klangsphären, die ich eher in den Oldschool Heavy Metal oder auch dem Thrash zuordnen würde. Anspieltipp ist für mich von daher definitiv „Noctifer – Dèmonarque I“ oder  „De L‘ Homme Au Loup“ . Einfach weil da alles herrlich erdig klingt und sogar sanfte Melodien durchblitzen. Fakten, die ebenfalls nicht ganz unwichtig sind: Als Produzent konnten GRAVITY dieses Mal Aurélien „WorC“ Perreira für sich gewinnen. Perreira mischte bis 2016 noch bei UNEVEN STRUCTURE mit.

Es muss sich keiner verstecken

Große Überraschungen findet man auf „Noir“ jetzt aber nicht wirklich. Die Tracks sind alle relativ ähnlich aufgestellt und heben sich so leider kaum von einander ab.  Es donnert und rumpelt einfach über die gesamte Spielzeit nonstop. GRAVITY packen bei „Noir“ alles in die Waagschale und präsentieren dabei eine Veröffentlichung, die sich nicht verstecken muss und mit vielen Modern Metallern durchaus mithalten kann. Wer die Band bisher nicht kennt, kann sich ruhig mal herantrauen. Denn aus Montpellier kommt es ganz schön massiv daher gescheppert.

 

13.10.2017

It`s all about the he said, she said bullshit.

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