Wucan
Das vierte Album kommt im August, wir haben schon reingehört.

Special

WUCAN haben ein neues Album aufgenommen. Das Dresdner Quartett um Sängerin Francis wird Ende August „Axioms” auf den Markt bringen. Es ist das insgesamt vierte reguläre Album der Band und das erste für das deutsche Label Longbranch Records.

Ein Grund zu feiern: Im Mai wurden in kleiner Runde bereits Pressevertreter eingeladen, um dem Album vorab zu lauschen. Metal.de ist an diesem sonnigen Freitag überpünktlich vor Ort. Noch ehe die Session startet, machen Bandmitglieder, Label und Produzent stimmige Fotos im Garten. Bei einem guten Glucks Bier versammeln sich dann langsam alle Anwesenden, um in gemütlicher Runde das Prelistening mit Sängerin und Multiinstrumentalistin Francis und Gitarrist Tim einzuläuten.

Im Bild: Max Power, Tim George, Francis Tobolsky, Maik Krause & Manuel Schönfeld.

Das Max Power Studio ist ein kleiner, gemütlicher Komplex in einem Kreuzberger Hinterhof. Es ist gut vorstellbar, dass in dieser Atmosphäre trotz aller Anstrengungen ein rundum positives Arbeitsflair entsteht. Auch wenn WUCAN nur Teile des Albums direkt vor Ort aufgenommen haben – Produzent Max ist für die Aufnahmen von Drums und Saiteninstrumenten nach Dresden zur Band gereist –, fühlt sich der Ort authentisch an. Es scheint der perfekte Ort zu sein, um trotz des Drucks, den eine solche Session mit sich bringt, einen gewissen Grad an Entspannung und Ruhe einzufangen.

Für die Präsentation wird nicht einfach das gesamte Album abgespielt, sondern jeder Song einzeln gespielt. In den Pausen werden Kommentare und Informationen zu den einzelnen Tracks und ihrer Entstehung gegeben, wodurch sie nahbarer und wirklicher erscheinen. Während einige der anwesenden Redakteure darüber fachsimpeln, ob der heute nicht vor Ort anwesende Drummer Alexander mehr von PRIEST oder MAIDEN beeinflusst wurde, genießen andere andächtig den vielschichtigen Rock- und Krautopus, der mit eindringlichem Riffing, verspielten Soli und extravaganten Theremin- und Flötenparts immer wieder für überraschende Momente sorgt.

Grundsätzlich ist das Album eine logische Weiterentwicklung der Vorgänger, die sich nicht vor Experimenten scheut, aber auch nicht zu weit von diesen abweicht. Es besitzt das Potenzial, Fans der ersten Stunde ebenso wie neue Zielgruppen zu begeistern.

Dieser kurze, subjektive Albumabriss stammt vom ersten Hören von „Axioms” und hat sich nach mehrmaligem Hören des inzwischen vorliegenden Albums nur unwesentlich verändert.

Der Opener „Spectres Of Fear” ist ein gewollt energetischer Start, der die typischen Trademarks von WUCAN gut zusammenbringt. Er ist flötenorientiert, leicht dissonant und im Gegensatz zu anderen Tracks der Platte ein wilder, feuriger Auftakt.

Die im Februar aufgenommene und im März vorab veröffentlichte Single „Irons In The Fire” konnte inzwischen ordentlich konsumiert werden und verliert auch im Albumkontext als rockige Nummer mit viel Fuzz und einem bärenstarken Bass nicht ihren Glanz, ehe auch „Wicked, Sick and Twisted” weiter rockig rollt und ein bisschen 80er-Disko-Flair versprüht. Ein guter Auftakt für das anschließende KTNSAX, das von der Band als Jam im Loop entanden ist und als experimentelle Nummer durchaus neue Ansätze für WUCAN-Verhältnisse in sich birgt. Das Video dazu durfte inzwischen bewundert werden. Trotz aller Experimente ist der Track mit seinem stabilen, typischen Riffing im Albumkontext zugleich erfrischend und bodenständig.

Das wohl politischste Stück, das in deutscher Sprache dargeboten wird, ist „Holz auf Holz”: Die Nähe zu im Osten verorteten Klassikern ist eine Mischung aus Provokation und Herkunftsbekenntnis. Für Axioms ist der Song, selbst für nicht native Hörer, keineswegs eine leichte Nummer, was ihn in Klang und Aussagekraft jedoch keineswegs kleiner macht. Das klassisch rockige „Pipe Dreams” startet mit einem verträumten Intro, ehe es in kraftvolle Strophen und verspielte Rock-Riffs übergeht. Mit kraftvollem, dominantem Gesang ist es sicher auch ein weiteres Highlight der Platte. Der Titeltrack „Axioms” ist eine verträumte, von Flöten dominierte Ballade, die sich bei aller Nachdenklichkeit im Verlauf steigert und zum Ende hin in verspielten Gitarrenläufen und -soli gipfelt. Mit „Fountain Of Youth” beendet die Band das neue Album dann ungewohnt kurzweilig (nur 8 statt der sonst gern einmal 15-minütigen Abschlusstracks), aber keineswegs kleinlaut. Der Track bietet eine andere Stimmung als der Rest der Platte und beginnt mit einem gezügelten, nachdenklichen Part, ehe es noch einmal durch das vielschichtige Klangspektrum der Band geht.

Auf „Axioms” mischt die Formation um Bandleaderin Francis Tobolsky die Merkmale ihrer bisherigen Studioscheiben mit frischen Ideen. Sie präsentiert sich stilistisch breiter aufgestellt und konzeptionell ausdefinierter. Neben den erprobten Querverweisen auf Hard-, Kraut- und Ost-Rock sowie Metal-Einflüssen zeichnen sich die acht Songs durch eine zusätzliche Einfärbung von Progressive Rock über Electronic-Elemente bis hin zu einer spielerischen Jazz-Attitüde aus.

„Axioms” erscheint am 29.08.2025 bei Longbranch Records/SPV.

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Die Band wird das Album kräftig live promoten, hier sind die Tourdaten:

Shit, veraltete Infos!Die Tourdaten, die hier einmal standen, sind veraltet. Hier findest Du aktuelle Tour- und Konzertdaten.
Galerie mit 18 Bildern: Wucan - Rock Hard Festival 2023
Quelle: Oktober Promotion
20.07.2025

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1 Kommentar zu Wucan - Das vierte Album kommt im August, wir haben schon reingehört.

  1. doktor von pain sagt:

    Schön finde ich das Bild des Gitarristen, der verträumt lächelnd mit einer Flasche Bier im Zimmer steht. Posen können andere.