Fairyland - The Story Remains
Jannik Kleemann
FAIRYLAND haben schwere Zeiten hinter sich. 2022 verstarb Keyboarder und Gründungsmitglied Philippe Giordana. Er hinterließ seinem Bandkollegen Willdric Lievin die alleinige Verantwortung – und einen Haufen Material. Lievin dachte nicht ans Aufgeben, sichtete die Demos und stellte ein neues Line-up zusammen. Das Ergebnis liegt nun in Form von „The Story Remains“ vor und bietet 65 Minuten Symphonic Power Metal made in France.
FAIRYLAND lassen sich nicht kleinkriegen
An der musikalischen Ausrichtung hat sich im Vergleich zum Vorgänger „Osyrhianta“ wenig geändert. Die Songs leben von ausufernden, orchestralen Arrangements und bewegen sich überwiegend im Midtempo. Der neue Sänger Archie Cane – er ersetzt WIND-ROSE-Frontmann Francesco Cavalieri – hat eine sanfte Stimme, die zum ruhigen Stil der Band passt. Gitarre und Drums nehmen meist eine begleitende Rolle ein, da der Bombast klar im Vordergrund steht.
Trotz der liebevollen Komposition bleiben die Songs oft blass. Momente wie in „Unity“, in denen man den Refrain mitsingen oder zum ohrwurmträchtigen Glockenspiel mitwippen möchte, sind selten. Große Teile von „The Story Remains“ plätschern unauffällig vor sich hin. Wo Genrekollegen wie RHAPSODY OF FIRE gezielt ein, zwei Nackenbrecher platzieren würden, fehlt es vielen Tracks des fünften FAIRYLAND-Albums an Tempoabwechslung. Erst der Longtrack „Unbreakable“ wagt sich, etwas mehr aufs Gaspedal zu treten.
Das Problem der üppigen Spielzeit bestand bereits beim Vorgänger. FAIRYLAND täte gut daran, ihre Stärken auf ein komprimierteres Format zu konzentrieren. Der fast neunminütige Instrumentaltrack „Postscript“ besteht nur aus Orchestrationen und zeigt, dass dieses Fundament großes Potenzial birgt.
„The Story Remains“ – Die Geschichte FAIRYLANDs ist noch nicht auserzählt
Dass FAIRYLAND die Motivation zum Weitermachen gefunden haben, ist lobenswert. Doch das ändert nichts an den Längen von „The Story Remains“. Vielleicht bringt das neue Line-up frischen Wind in die Band – und wir erleben in ein paar Jahren ein kompaktes, ausgereiftes Werk. Das Können ist definitiv vorhanden.
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