Hæresis
veröffentlichen neue Single „Eradicate Taciturnity”

Gestern haben HÆRESIS ihre neue Single „Eradicate Taciturnity” veröffentlicht. Der Track ist der zweite Vorgeschmack auf das kommende Album „Si Vis Pacem Para Bellum“, das am 10. Oktober 2025 über Vendetta Records veröffentlicht wird.

Sängerin Christin hat uns den Song sowohl musikalisch als auch textlich auseinandergenommen und verschafft uns einen umfassenden Überblick:

„Eradicate Taciturnity“ startet entschleunigend und äußerst atmosphärisch. In aufeinander aufbauenden Harmonien und cleanem Gesang entfaltet sich eine persönliche Geschichte in Ich-Perspektive. Sie erzählt von der Tragik dessen, was Frauen* an Missbrauch und Gewalt erfahren, von der Scham, die viel zu früh verinnerlicht wird, und von den Gewaltakten, die sich seit Jahrhunderten in wechselnden Formen an weiblichen Körpern vollziehen. Es ist das Einreihen in eine endlose Wiederholung, die eigene Erfahrung wird Teil eines kollektiven Zyklus. Harmonien und Stimmen türmen sich auf, bis der Song in die für HÆRESIS typischen Klanglandschaften übergeht.

Lyrisch vollzieht sich dabei eine Bewegung vom Einzelschicksal hin zur universellen Erfahrung von Belästigung, Missbrauch und transgenerationalem Trauma. „Ancient wounds are borne throughout the centuries“ fasst diesen Gedanken zusammen. Aus der Aussichtslosigkeit eines Hilferufs – „may death protect us!“ – wächst im weiteren Verlauf eine Haltung des Aufbegehrens. Es geht nicht um die Illusion eines letzten Kampfes, sondern darum, dass es der nächste Kampf ist, einer in einer unendlichen Abfolge.

„Eradicate Taciturnity“ verlangt, das Schweigen und Wegschauen zu beenden. Schweigen bedeutet Komplizenschaft. Erst in bedingungsloser Solidarität untereinander entsteht die Kraft, die Ohnmacht zu überwinden und ein Feuer zu entfachen, das sich gegen die Strukturen patriarchaler Gewalt richtet. Im Anblick der gegenwärtigen politischen Entwicklungen zeigt sich, dass es sich um Stellungskämpfe gegen die Macht und Gewalt patriarchaler Strukturen handelt. Die Verfügung über Körper darf nicht von außen bestimmt werden. My body, my choice. Apathie und Schweigen dürfen keinen Raum gewinnen. We are not free till all of us are free. Dieser Gedanke schließt alle Frauen* ein, denn trans Frauen sind Frauen. Widerstand war immer notwendig, und er ist es heute mehr denn je.“

Artwork: Nuno Zuki // belial_necroarts

Tracklist:

1. Echoes Of Ashes
2. I Who Repel All Light
3. Drifting Beyond Times Grasp
4. Eradicate Taciturnity

Hier geht es zum Video:

Wer die erste Single „Echoes Of Ashes“ verpasst hat, findet hier das offizielle Lyricvideo und einen Livemitschnitt von der Walpurgisnacht 2024: