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Interview mit Filip Brandelius zu "Silence The World"

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Die Schweden ADEPT haben mit ihrem dritten Album „Silence The World“ zwar keine Offenbarung abgeliefert, aber ein Album, dass voller Leidenschaft, Energie und absoluter Ohrwürmer steht. Grund genug, mit den Jungs mal ein kleines Frage-Antwort-Spiel zu spielen, hier nun das Ergebnis des Gesprächs mit Bassist Filip Brandelius.

 

Ich hab euch erst mit „Death Dealers“ kennengelernt. Die Scheibe fand ich zwar recht ordentlich, aber umgehauen hat sie mich ehrlich gesagt nicht. Ganz im Gegensatz zu „Silence The World“, dass mir wirklich sehr gut gefällt. Aber ihr seid ja auch schon etwas länger unterwegs, wie siehst du denn die Entwicklung von ADEPT bis heute?

Wir haben in einer wirklich kleinen Stadt namens Trosa angefangen und dort gab es keine Musikszene, die man als als solche bezeichnen könnte. Ich glaube, als wir begannen, waren wir die einzige Band in der Stadt. Hier ging es immer nur um Boote und Sport, dementsprechend haben sich die Leute keine Gedanken um Musik gemacht. So gibt es beispielsweise auch keinen einzigen Proberaum in der Gemeinde. Aber irgendwie fingen die Leute an, unsere Musik zu mögen und wir bekamen gutes Feedback, begannen zu wachsen und mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Heute haben wir den Sound von ADEPT wirklich gefunden und den hört man dem Album auch an.

Viele Bands wechseln ja recht häufig das Studio und den Produzenten, um andere Dinge auszuprobieren. Ihr habt erneut mit Frederik Nordström im Studio Fredman aufgenommen, seid ihr da einfach Gewohnheitstiere bzw. könnt ihr euch überhaupt vorstellen noch einmal woanders aufzunehmen?

Ich schätze an Fredrik und Hendrik, dass sie nie zögen, ihre Meinung beizusteuern. Sie sind beide großartig in ihrem Job und sie haben sich wirklich die Zeit genommen, um uns bei den Songs zu helfen, anstatt nur den Aufnahme-Knopf zu drücken und es dabei zu belassen. Sie haben mit uns eine Menge verschiedener Dinge ausprobiert, um unsere Songs so weit es nur geht zu verbessern und dafür sind wir sehr dankbar.

Würde mir „Silence The World“ oder auch „Death Dealers“ vorgespielt werden, ohne weitere Infos, hätte ich euch nach Großbritannien, in die USA oder nach Deutschland eingeordnet, aber mit Sicherheit nicht nach Schweden. Euer Stil wirkt für eine schwedische Band doch recht ungewohnt – oder siehst du das anders?

Die Dinge ändern sich und auch die Musik, unsere Einflüsse sind verschieden, aber die Wurzeln liegen definitiv im schwedischen Metal und Hardcore. Ich würde nicht sagen, dass ADEPT nach der klassischen schwedischen Metal-Band klingen, da wir eine Menge Bands vieler verschiedener Genres hören und viele dieser Bands kommen aus Großbritannien oder den USA. Deshalb denke ich, können wir dir da zustimmen.

Da mir die Texte nicht vorliegen, erkläre doch bitte kurz, womit sich die Songs auf „Silence The World“ thematisch auseinandersetzen? Es scheint nicht, als wärt ihr eine Band, die nichts zu sagen hätte…

Das Album „Silence The World“ hat kein einzelnes Thema, sondern behandelt verschiedene Dinge. „Forever And A Day“ handeln zum Beispiel von der Sterblichkeit, „Establishment 2004“ thematisiert ADEPT als Band und unsere Hochs und Tiefs. In „Secrets“ geht es um Leute, die ihre Beziehung zerstört haben und die sich gegenseitig beschuldigen, was schief gelaufen ist und trotzdem am nächsten Morgen aufwachen und diese besondere Person immer noch vermissen. Das wären ein paar Beispiele für Songs, die sich mit einem speziellen Thema beschäftigen.


Ihr legt außerdem Wert auf große Hooklines und Mitsing-Refrains – woher kommt diese leichte Pop-Affinität?

Hauptsächlich hören wir harte Musik und haben das schon immer. Aber unsere Ohren sind keineswegs verschlossen, sondern offen für alle möglichen Genres und daher hören wir auch die verschiedenste Musik. Es ist immer eine Inspiration, wenn du eine Band oder einen Künstler findest, der/dem du gerne zuhörst. Also um deine Frage zu beantworten: ja.

Nach eurem letzten Album gab es ja einen Line-Up-Wechsel. Mit Gustav Lithammer habt ihr jetzt einen neuen Mann an Bord. Hat sich Gustav am Songwriting beteiligt bzw. einen entscheidenden neuen Einfluss auf euren Sound ausgeübt?

Gustav schloss sich uns direkt vor der Tour im Sommer 2011 an und ist seitdem ein vollweriges Bandmitglied. Da wir die meiste Zeit auf Tour sind, ist es schwer Zeit für’s Songwriting zu finden, aber sobald Gustav in die Band kam, begannen wir an einem Cover von CRASH DIETs „Riot In Everyone“ zu arbeiten. Danach fing er einfach damit an, mit Robert Ideen und Gitarren-Riffs auszuarbeiten. Wir wollten im Gegensatz zu den früheren Platten etwas mit mehr Rhythmus und schnelleren Drums erschaffen sowie diese Klischee-Breakdowns vermeiden, aber trotzdem einen harten Flow beibehalten.

Ihr seid bekanntermaßen eine fleißige Tourband und einige neue Dates stehen bereits fest. Ich kann mir bei eurer Aktivität kaum vorstellen, dass euch das Tourleben kein Spaß macht, also schieß los, was macht für euch das Leben „on the road“ so unterhaltsam, da gibt es doch sicher auch weniger schöne Dinge, oder?

Auf Tour zu sein ist die schönste Sache, wenn man in einer Band spielt. Aber es gibt natürlich immer Dinge, die dich stören. Zum Beispiel stinken die dreckigen Socken von fünf Typen in einem kleinen Van schlimmer als alle Baby-Kacke dieser Welt zusammen. Jerry schnarcht lauter als jeder auf diesem Planeten und entsprechend musst du dir Ohrenstöpsel mitnehmen, solltest du mit ihm ein Hotelzimmer teilen. Filip hat die schlimmsten Kater-Fürze und ach, ich könnte ewig weitererzählen… Aber ich denke, du weißt was ich meine. Aber insgesamt sind das nur Kleinigkeiten, die nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Vielen Dank für das Interview, die letzten Worte gehören selbst verständlich dir.

Nehmt keine Drogen!

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06.05.2013

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