Elane
Interview mit Sängerin Joran, Skaldir (Gitarre, Gesang) und Nico (Keyboard)

Interview

Nachdem ELANE mit „The Silver Falls“ erneut in bezaubernd mystischen Welten wandeln, ließen wir es uns nicht nehmen etwas mehr über Glenvore und die silbernen Wasserfälle zu erfahren. Auf einer alten Brücke am Rande einer idyllischen Lichtung trafen wir Sängerin Joran, Skaldir (Gitarre, Gesang) und Nico (Keyboard), die uns einen Einblick ins Bandgefüge und ihre wundervolle Fantasiewelt gaben.

Elane

Da euch bisher die wenigsten unserer Leser kennen dürften, möchte ich euch bitten die Band kurz vorzustellen. Wie habt ihr euch kennengelernt und welche musikalischen bzw. literarischen Interessen habt ihr?

Joran: Skaldir und ich haben uns um 2000 herum kennengelernt. 2001 haben wir dann ELANE gegründet. Die anderen Mitglieder kamen über bereits bestehende oder neue Freundschaften dazu. Ich mag Fantasy- , Magie- und Naturliteratur. Musikalisch Folk, Dark Folk, Medieaval, Soundtracks, Metal, Celtic, Darkwave…also sehr breit gefächert, aber im Prinzip alles, was eine Seele und Anspruch hat.

Nico: Meine musikalischen Interessen sind auch recht weit gefächert. Zu meinen Lieblingsbands zählen ANATHEMA, BLACKFIELD, die alten SKYCLAD, TIAMAT, DANZIG, DREAM THEATER… Aber ich höre auch sehr gern Soundtracks, zum Beispiel JOHN BARRY. Literarisch zieht es mich in Richtung Kai Meyer, Alessandro Baricco und Jonathan Carroll. Jacques Berndorf ist auch fein!

Ende Oktober hat das Warten ein Ende und es erscheint mit „The Silver Falls“ bereits euer drittes Album. Macht sich denn schon langsam die innere Anspannung bei euch breit, wie eure Fans das neue Werk aufnehmen werden?

Joran: Ich bin da seltsamerweise recht ruhig. Viele aus unserem Umfeld, die schon reinhören durften, haben es positiv angenommen. Ich habe also ein ganz gutes Gefühl, was „The Silver Falls“ angeht.

Skaldir: Für uns ist das Album, wenn es erscheint, ja schon beinahe alt. Wir haben es ja vor Monaten schon fertiggestellt. Ich muss mich immer neu darauf einstellen, dass es für die Hörer ja jetzt erst erscheint. Da wir uns etwas verändert haben, sind wir natürlich besonders gespannt, ob die Leute es gut aufnehmen. Ich bin da aber auch recht zuversichtlich.

„Lore Of Nén“ bietet inhaltlich eine in sich geschlossene Geschichte und ist eine erzählerische Weiterführung eures offiziellen Erstlings „The Fire Of Glenvore“ aus dem Jahre 2004. Inwiefern setzt „The Silver Falls“ diese Geschichte fort?

Joran: Ich glaube, man wird immer wieder Geschichten in unserer Musik finden, die mit dem Land Glenvore und somit auch mit unseren anderen Alben zusammenhängen. Das ist mein Grundkonzept. Die silbernen Wasserfälle zum Beispiel befinden sich auch irgendwo in dem Reich von Glenvore. Alle Texte beziehen sich auf die wirkliche Welt, aber im übertragenen Sinne auch auf die „ELANE-Welt“…

Wer hat sich diese Fantasiewelt namens Glenvore ausgedacht oder worauf basiert diese (Gedanken-)Welt?

Joran: Der Name Glenvore war nach kurzem Suchen einfach da. Bevor die Arbeit für „The Fire Of Glenvore“ begann, ist diese Fantasyvorstellung als Konzept in mir entstanden. Glenvore ist eine Welt, in der die Natur noch unberührt und die Menschen und Tiere in Frieden miteinander leben. Sie ist irgendwo tief in den Wäldern oder hinter den Nebelbergen zu finden…

Wie entstehen eure Texte eigentlich? Kommen die Wörter mit der Musik, verarbeitet ihr Gedichte und Texte zu Melodien oder ist das eher Zufall?

Joran: Wir arbeiten hier mit Träumen, Visionen und Erlebtem. Also alles frei aus unserer Feder. Mal ist es so, dass ich zuerst den Text habe und dann die Musik schreibe, aber meistens ist es andersherum. Die Musik ist mir auch am wichtigsten.

Skaldir: Ja, bei mir ist das ähnlich. Erst kommt meistens die Musik. Eine Gesangsmelodie ist meistens auch schon da, und man muss nur noch die richtigen Worte finden um sie einzukleiden. Ich glaube bei Nico ist das anders, oder Nico?

Nico: In der Tat. Oft schreibe ich komplette Texte in einem festgelegten Sprachrhythmus, so dass die Silben nachher auch auf das gesungene passen. Die Melodien entstehen bei mir oft so, dass ich versuche, die Zeilen zu singen, nach einer Melodie, die mir gerade in den Sinn kommt. Aber es geht auch anders herum, dann steht der Song musikalisch und schreit nach einem Text und einer Vocal-Line. Dieser Weg ist meist aber schwieriger, weil es mir leichter fällt, Text in Musik umzusetzen als den Text atmosphärisch an eine fertige Komposition anzupassen.

Auf „Lore Of Nén“ gab es einige Songs, die ihr in die elbische Sprache adaptiert habt. Auf „The Silver Falls“ gibt es lediglich die englische und deutsche Sprache zu hören. Warum?

Joran: Das wurden wir in letzter Zeit schon oft gefragt. Eigentlich hat es zu keinem der Lieder inhaltlich gepasst, aber in Zukunft könnte ich mir schon noch mal vorstellen, wieder etwas in der Richtung zu machen. Die Zusammenarbeit und die Umsetzung hat damals großen Spaß gemacht, und auch live singe ich das Lied immer wieder gerne.

Nico: Komischerweise werden andere Bands das nie gefragt. 😉

In wie weit habt ihr euch eigentlich musikalisch auf dem neuen Album weiterentwickeln können, wenn ihr es jetzt im Direktvergleich zu „Lore Of Nén“ betrachtet?

Joran: Ich empfinde „Lore Of Nén“ teilweise als monumentaler und verwunschener. Unsere Musik ist auf „The Silver Falls“ durch ein richtiges Schlagzeug und teilweise eingängigere Songs selbstbewusster und kraftvoller geworden. Wir sind dadurch einen großen Schritt gegangen. Es hat sich so einfach richtig angefühlt…

Nico: Für mich ist „The Silver Falls“ reifer und innerhalb der Songs komplexer. Das macht es teilweise auch sperriger als „Lore Of Nén“, aber genau das hatten wir im Sinn: genrelose Kompositions-Freiheit.

Live seid ihr wann unterwegs und wo zu sehen?

Joran: Hier sind unsere aktuellen Konzertdaten:

20.11.2008 CH-Zürich, Abart (supporting QNTAL)
21.11.2008 D-Zapfendorf, Top Act (supporting QNTAL)
22.11.2008 D-Augsburg, Kantine (ElfenFolk-Festival III)
23.11.2008 D-Leipzig, Moritzbastei (supporting QNTAL)
24.11.2008 D-Bochum, Christuskirche (supporting QNTAL)
25.11.2008 D-Karlsruhe, Culteum (supporting QNTAL)
26.11.2008 F-Paris, La Locomotive (supporting QNTAL + FAUN)
27.11.2008 D-Bremen, Aladin (supporting QNTAL)
28.11.2008 D-Berlin, K17 (supporting QNTAL)
29.11.2008 D-Osnabrück, Haus der Jugend (supporting QNTAL)
16.01.2009 D-Hechingen, Discothek WOM
04.07.2009 D-Wäschenbeuren, Schloß Wäscherburg 2009

Zum Schluss noch eine ganz allgemeine Frage: was waren bisher eure Highlights in diesem Jahr und welche Veröffentlichungen haben euch gar nicht gefallen?

Skaldir: Die neue EP von MOONSORROW – „Tulimyrsky“ ist mein Highlight. Ansonsten gefällt mir auch das neue SCAR SYMMETRY-Album. Die neue ENSLAVED-CD könnte auch ein Highlight-Anwärter werden. Mit Sachen die mir nicht gefallen, beschäftige ich mich nicht lang genug, um sie hier aufzulisten… 😉

Nico: Ich empfehle NO-MANs Album „Schoolyard Ghosts“, und ich mag COLDPLAYs „Viva La Vida“ sehr gerne, weil es trotz träumerischer, poppiger Eingängigkeit so schön viele erinnerungswerte Ecken und Kanten hat. Sehr angetan bin ich auch von David Lynchs Soundtrack zu „Inland Empire“, insbesondere vom Song „Ghost Of Love“.

Ich danke euch für das Interview! Die letzten Worte gehören selbstverständlich euch:

Skaldir: Danke für das Interesse an uns!

Nico: Danke und hoffentlich sehen wir uns auf unserer Tour!

Joran: Vielen Dank für dein schönes Interview! Vielen Dank auch an die Leser: Mögen die Sterne mit euch sein! 🙂

28.10.2008

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