Gold
Das Prinzip Hoffnung

Interview

GOLD finden bekanntermaßen sehr viel Anklang in der Metalszene. Kannst du dir dies erklären?

Thomas: Die Zusammenarbeit mit Ván Records, die unsere ersten drei Alben veröffentlicht haben, hat sicherlich dazu beigetragen, da dieses Label sehr tief in der Metalszene verwurzelt ist. Obwohl wir uns selbst nicht als Metalband definieren, kann ich nicht abstreiten, dass wir uns in den dunklen und melancholischen Ecken der Szene wohl fühlen. Die Dunkelheit und Traurigkeit in unserem Sound kommt scheinbar bei vielen Metalheads gut an.

Ihr verarbeitet sehr unterschiedliche Einflüsse in eurer Musik. Könnt ihr einige davon nennen, gerne auch die weniger wichtigen bzw. offensichtlichen Inspirationen?

Thomas: Du hast recht, wir schöpfen aus verschiedensten Quellen Inspiration. Heute sollten wir uns daher auf die Einflüsse auf unserem letzten Album „Why Aren’t You Laughing?“ konzentrieren. Die frühen THE CURE sind eigentlich eine dauerhafte Quelle. Selbiges gilt für PORTISHEAD. Sie sind einfach die Meister der progressiven und stimmungsvollen Musik. Daneben waren viele ältere Sachen Teil des Prozesses, wie THE VELVET UNDERGROUND, THE STOOGES, COCTEAU TWINS, DEAD CAN DANCE und WIRE. Alle diese Bands haben in der einen oder anderen Art und Weise die Rock Musik revolutioniert. Außerdem waren ARVO PÄRTs starke und melancholische Arrangements ein starker Einfluss.

Wenn wir noch über Metal sprechen wollen, ich habe in letzter Zeit sehr viel ORANSSI PAZUZU („Valonielu“) und WIEGEDOOD („De Doden Hebben Het Goed“) gehört. Beides großartige Alben, mit einer kraftvollen Stimmung, texturiertem Sound, aber auch eingängigen Songs. Zudem sind SWANS wichtig. Abschließend sollten wir nicht den elektronischen Kram vergessen, der uns bei Formen des Albums geholfen hat, beispielsweise THE KNIFE und APPARAT.

Milena: Ich kann während des Schreibens neuer Musik nicht viel anderes hören, da ich nicht beeinflusst werden möchte. Was mich allerdings inspiriert, sind die Nachrichten und die Grobschlächtigkeit der Welt. Aber auch reale Personen und Situationen können inspirierend sein, besonders verletzliche Menschen, offene Diskussionen und Enttäuschungen.

Kommen wir nochmal auf das Thema Nachrichten zu sprechen. Diese sind ja meistens nicht sehr positiv. GOLD sind eine Band, die soziale und umweltpolitische Probleme und Verantwortungen anspricht, oder?

Milena: Wir alle müssen verdammt nochmal wach werden. Überall auf der Welt bekommen Rechtspopulisten mehr Macht. Ich habe Angst um diejenigen, die sich nicht selbst helfen können und ich habe auch Angst vor einem Verlust der Empathie.

Thomas: Unsere Musik reflektiert sehr stark unsere Persönlichkeit, dies lässt sich nicht verleugnen.

Wenn wir über soziale Verantwortung nachdenken. Gibt es noch Hoffnung? Und falls ja, warum?

Thomas: Auch wenn es aktuell sehr viele abgefuckte Sachen gibt, es gibt sehr viele Menschen, die an Lösungen arbeiten. Viele Menschen widmen ihr Leben Themen wie Umwelt- oder Tierschutz oder helfen ganz einfach ihren Mitmenschen. Sie sind unsere Hoffnung.

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Quelle: Interview mit Milena und Thomas, Juni 2019
28.06.2019

Stellv. Chefredakteur

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