Aborted - The Haematobic EP

Review

Wie mein Kollege metal_inc. in seinem Review zu „Goremageddon: The Saw And The Carnage Done“ schon andeutete, sind Veröffentlichungen von ABORTED eine gute Möglichkeit, seinen Aggressionsspiegel wieder auf ein Normalmaß runter zu schrauben.

Wer jetzt jedoch auf eine Rundum-Wutausbruchstherapie hofft, muss leider enttäuscht werden, da es sich bei diesem Rundling hier nur um eine EP handelt. Sie eignet sich also eher für die kleineren, nervigen Unwägsamkeiten des Alltags, z.B. wenn der Waschlappen vom Haken fällt oder ganz plötzlich die Zahnpasta leer ist, obwohl einem noch der halbe Rindermagen samt Spanferkel zwischen den Zähnen hängt.

Nichtsdestotrotz wird auf „The Haematobic EP“ genauso geklotzt wie auf dem Full-Length-Vorgänger, zumindest was die Studio-Songs angeht. Mit „Gestated Rabidity“ und „Voracious Haemaglobinic Syndrome“ sind zwei brandneue Kompositionen vertreten, die ABORTED at its best zeigen. Vor Wut rasendes Todesblei, das trotzdem vor Groove nicht zurückschreckt. „The Sanctification Of Refornication“ ist soundtechnisch neu veredelt, sprich neu aufgenommen worden und ENTOMBEDs „Drowned“ hat man einen wunderbar blutigen ABORTED-Anstrich verpasst, ohne das Original unkenntlich zu machen.

Die drei abschließenden Livetracks, aufgenommen auf dem Party.San 2003, kann man jedoch in die Tonne kloppen, da erstens der Sound übelst aus den Boxen schwächelt und zweitens das Publikum überhaupt nicht zu vernehmen ist.

Wesentlich positiver gestaltet sich da schon der Enhanced Part, der durch eine superbe Aufmachung glänzt und einiges an Infos bereit hält. Noch dazu wird der Videoclip zu „Meticulous Invagination“ gegen Ende schön blutig. Die drei Liveclips (ebenfalls vom Party.San) kann ich zwecks fehlendem Codec und Fehler bei dessen Download leider nicht beurteilen. So stellt „The Haematobic EP“ eine durchwachsene Verkürzung der Wartezeit auf die nächste Schlachtplatte der fünf Belgier dar. For fans only, würde ich sagen.

06.09.2004
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