Aborted - The Archaic Abattoir

Review

Galerie mit 19 Bildern: Aborted - Summer Breeze Open Air 2019

Achtung, alle Mann sofort in Deckung! ABORTEDs Metzelstunde aus dem Jahre 2005 ist angesagt. Waren meiner Meinung nach die vorigen Veröffentlichungen alle ganz OK bis gut, kommen die belgischen Holzhacker mit „The Archaic Abattoir“ ein gehöriges Stück reifer daher und zeigen vollkommen gnadenlos, wo der Frosch die Locken hat. Ultrapräzise fetzen diese Irren eine Highspeed-Salve nach der anderen raus und prügeln bis zum vollständigen Pupillenstillstand immer wieder auf den Hörer ein.

In einem ausgezeichnet klaren Soundgewand schlägt dem Hörer hier eine Wand entgegen, die ihn nicht nur wegbläst, sondern regelrecht pulverisiert. Stets den Blick auf abwechslungsreiche und somit niemals langweilig werdende Songs gerichtet, erschaffen ABORTED eine fabelhafte Ausgewogenheit zwischen Groove und Blast-Gehämmer. Ganz klar überwiegen natürlich die Knüppelparts, werden jedoch stets und immer genau im rechten Augenblick durch auflockernde und sehr variable Mid- und Uptempoparts ergänzt.

Der Wechselgesang zwischen derbem Gegrunze und fiesem Gekreische bereichert den Sound einmal mehr und gibt einem kaum die Gelegenheit zum durchatmen. Sowieso hat diese Scheibe einen überaus hohen Unterhaltungswert. „The Archaic Abattoir“ weist keine Hänger oder Längen auf, sondern dringt stets tief in die Nackenmuskulatur ein. Kein Part ist zu lange gespielt oder halbgar intoniert, alles sitzt am rechten Platz und jedes noch so vertrackte Riff killt bis in die hintersten Hirnwindungen.

Wer mit alten Veröffentlichungen dieser Truppe vertraut ist, dem sei gesagt, dass sich ABORTED gegenüber den Vorgängeralben deutlich steigern konnten und anno 2005 ihre bisher geilste Scheibe vorlegen. Das abwechslungsreiche und auch melodische (!) Gitarrenspiel sägt was das Holz hergibt und dennoch ist dank der feinen Aussteuerung nahezu jeder Anschlag herauszuhören. Der Bass ballert wie eine doppelläufige Pumpgun und das Schlagzeug regelt mit seinen perfekt sitzenden, pfeilschnellen Beats den Rest. ABORTED spielen spätestens seit „The Archaic Abattoir“ in der oberen Death-Metal-Liga mit, soviel dürfte klar sein.

Alle Freunde von anspruchsvollem aber trotzdem brutalem Gebolze sollten unbedingt zugreifen. Musikalischer Anspruch, aber nie übertrieben frickelig, paart sich mit packenden Blastbeats und einer gehörigen Summe Melodie. Dass CARCASS zu den großen Vorbildern von ABORTED gehören, dürfte ein Taubstummer mit Nervenschaden allein an den Schwingungen erkennen, was im Falle dieses Albums jedoch als Lob anzusehen ist. Keiner anderen Band, außer vielleicht noch den Spaniern HAEMORRHAGE, ist es meiner Meinung nach bisher so überzeugend gelungen, CARCASS auf ihre eigene Art und Weise zu huldigen. Geil!

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08.11.2007

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Aborted auf Tour

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1 Kommentar zu Aborted - The Archaic Abattoir

  1. hackfin sagt:

    Ok, ich kann verstehen wie du mit deinen Kritkpunkten auf 9 Punkte kommst. Kann ich auf technischer Ebene auch durchaus nachvollziehen. Aber diese Band schafft es irgendwie nicht mich mitzureßen; es schleicht sich immer nach 3-4 Songs totale Langeweile ein. Technisches Abwechslungsreichtum hin oder her, das Feeling bleibt das Gleiche und ist niemals 9 Punkte wert. Ich glaube ich kann mit modernem Death Metal einfach nicht warm werden. Live ganz witzig, aber nichts Herausragendes! 7 Punkte

    7/10