Adrian H And The Wounds - Dog Solitude

Review

Mit „Dog Solitude“ haben die Herrschaften von ADRIAN H AND THE WOUNDS eine äußerst interessante Scheibe aus dem Hut gezaubert, die irgendwie aus dem Nichts auf der Bildfläche erscheint, da die Band zumindest in der hiesigen „dunklen Szene“ jetzt nicht gerade einen all zu hohen Bekanntheitsgrad besitzt. Mit ihrem zweiten Album ist die Formation aus Portland nun aber beim deutschen Label Danse Macabre gelandet, was mit Sicherheit dazu führen dürfte, dass der Bekanntheitsgrad steigen wird. Dies dürfte dann natürlich aber auch an der musikalischen Qualität der Multi-Kulti-Truppen liegen, die aus Musikern aus Japan, Mexiko, Deutschland, Irland und den USA besteht.

Schon beim Opener „Memory“ wird klar, dass es vor allem die tiefe und rauchig wirkende Stimme von Sänger Adrian H ist, die zusammen mit der Instrumentierung den Songs eine unglaublich intensive Stimmung verleiht. Man denkt an eine verrauchte Bar, Whiskey und gedämpftes Licht, in dem der Rauch der Zigarren immer wieder neue Rauchgebilde emporsteigen lässt. Unterstützt werden die meist wie Gedichte vorgetragenen Texte primär von einer stimmungsvollen Begleitung am Klavier, doch auch Saxophon, Drums und Gitarren sind immer wieder dezent zu vernehmen.

Düstere und schwere Songs wie „That Hurts“ oder „Dog Solitude“ ebnen den Weg zu etwas experimentelleren Stücken wie „Chim Chim Cher-ee“ oder „Bad Man“ – man denkt unweigerlich an Cabaret, an Einsamkeit, soziale Abgründe und hin und wieder läuft einem dabei auch ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.

Nach knapp einer Stunde wortgewaltiger Songs liegt man dann mit dem Kopf auf dem Tresen, das Whiskeyglas ist leer. ADRIAN H AND THE WOUNDS haben ihre traurig-schönen Geschichten zu Ende erzählt und verlassen die stickige Bar. Doch aufgrund oder gerade wegen der Intensität der Worte und Musik, die man gerade erleben durfte, sehnt man sich schnell danach, diesen Abend möglichst bald zu wiederholen.

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18.03.2012

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