Blutgott - Legions Of Metal

Review

Mit „Legions Of Metal“ machen BLUTGOTT einen weiteren Schritt in Richtung musikalischer Selbstfindung. Diesmal stehen die drei musikalischen „Ausgeburten“ von Thomas Gurrath nicht nebeneinander, vielmehr bilden zwei von ihnen ein Hauptalbum wie aus einem Guss. Die Vinyl-Edition trägt dem mit einer einzelnen LP Rechnung, die CD-Fassung enthält zwei zusätzliche Tonträger mit jeweils einem der Ansätze.

BLUTGOTT überraschen mit Vielfalt und Rückblicken

Seit „F*ck Humanity“ vor mittlerweile zehn Jahren stehen die einzelnen Inkarnationen – DEBAUCHERY als Fixpunkt sowie BLOOD GOD und BALGEROTH als Satelliten – immer für sich. Das gilt auch für die ersten drei Aufschläge der Verschmelzung zu BLUTGOTT: „Respawned In Heavy Metal“ und „Dragongods“ mit bereits bekannten Stücken sowie „Dracul Drakorgoth“ als das eigentliche Debüt. Diese erste Phase lässt sich als Selbstfindungsprozess und Etappe des Übergangs interpretieren, denn auf „Legions Of Metal“ greifen die Zutaten erstmals spürbar ineinander und überraschen durch neue Vielfalt.

Der Einstieg dürfte DEBAUCHERY-Fans bekannt vorkommen: Die Originalversion von „Demonslayer“ erschien mit markigen Death-Metal-Vocals schon 2013 auf „Kings Of Carnage“. Das anschließende „Beasts Of Balgeroth“ war erstmals 2018 auf der Bonus-CD von „In Der Hölle Spricht Man Deutsch“ zu hören. Musikalisch bleiben die neu aufgenommenen Lieder weitgehend bei den Originalen. Der Gesang macht sie zu neuen Stücken – und der stimmliche Support von Tim „Ripper“ Owens weckt Erinnerungen an JUDAS PRIEST der Mittneunziger.

„Legions Of Metal“ hat AC/DC-Vibes und einen Death-Metal-Touch

Eine deutlich andere Note schlägt „Nightking“ an. Hier wirkt Michelle Darkness von END OF GREEN an der Gitarre und am Mikro mit. Sein Einsatz verleiht dem Stück einerseits einen coolen Groove und andererseits eine leicht melancholische Düsternis.

Anschließend lässt Thomas Gurrath mit „Beast Of War“ und seiner DEBAUCHERY-Stimme den Bastard aus AC/DC-Vibes und Death-Metal-Touch los. Das ist nicht (mehr) innovativ, funktioniert bei ihm aber weiterhin. In diesem Fahrwasser geht es weiter. Zuerst holt Gurrath für „Animal Protector“ und „Bloodcrazed Brutes“ seine Hardrock-Stimme raus, die sich eher an Udo Dirkschneider als an Bon Scott orientiert. Doch der Drache lässt das Growlen nicht. Das zeigen im weiteren Verlauf der Titeltrack und der Song „Queen Of Pain“, bei dem die Gitarren besonders intensiv dem Riffrock huldigen.

Mit „Rock’n’Roll Monsters“ folgt noch eine letzte Hardrock-Hommage, bevor zum Abschluss beim Klassiker „Painkiller“ wieder Gurraths JUDAS-PRIEST-Vorliebe durchbricht. Das mag man aufgrund der stimmlichen Qualitätsunterschiede zu Rob Halford für ein Sakrileg halten, allerdings sollten Coversongs eine eigene Duftnote setzen, und das gelingt hier.

Wer eine der beiden Stimmvarianten bevorzugt, die hier zum Einsatz kommen, kann auf die Bonus-CDs ausweichen, die durchgängig mit DEBAUCHERY- beziehungsweise BLOOD-GOD-Stimme eingesungen sind. Die drei Duette sowie das Cover sind dabei gegen vier alternative Stücke ausgetauscht. Unterm Strich ergibt das 14 neue Songs.

„Legions Of Metal“ ist Rosinenpickerei im besten Sinn

Das Zweitwerk von BLUTGOTT ist Rosinenpickerei im besten Sinn: Die Nummern mit „Ripper“ Owens und Michelle Darkness sorgen ebenso für Abwechslung wie das gleichberechtigte Auftreten der DEBAUCHERY- und der BLOOD-GOD-Varianten. Die Melange aus Death Metal und Hard Rock wird Purist:innen der jeweiligen Genres nur bedingt glücklich stimmen, erhöht aber die Zugänglichkeit für alle anderen. Wer mehr die Hard-Rock-Schlagseite oder die derbe Growl-Kante liebt, wird bei den Bonus-CDs fündig.

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30.10.2025

From the Underground and Below

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