C-Rom - The Winding Star

Review

Elisabeth Volkmanns Tod ist für Medien und Öffentlichkeit gleich doppelt tragisch. Zum Einen muss man nun als deutscher Simpsons-Konsument die fürchterliche Anke Engelke ertragen und zum Anderen lenkt die aufgekommene Diskussion um die neue Synchronstimme der Marge von anderen, wesentlich brutaleren Vokal-Verbrechen ab. Wer mit C-ROM (eben NICHT CD-ROM!) konfrontiert wird, betrachtet die Besetzung mit Engelke als bloßes Kavaliersdelikt. Was hier läuft ist schlimm, ganz schlimm! Wer schon einmal von einem Kirchenchor malträtiert wurde, dessen Mitglieder sich ausschließlich aus den Reihen gewaltbereiter Greisen rekrutieren, deren zittrig-brüchige Stimmen ganze Orgelpfeifen verbiegen können, der hat nur ein Zehntel des unsagbaren Schreckens ausgestanden, den die Franzosen auf „The Winding Star“ für uns bereithalten. Dabei fängt alles ganz harmlos an. Man erwartet nach dem keyboard- und basslastigen Intro eigentlich nichts Schlimmes, ja man kann sogar so weit gehen und behaupten, das Intro erwecke eine gewisse Erwartungshaltung.
Etwas in Richtung Gothic plus Metal plus Industrial plus Atmosphäre.

Aber dann kommt die Stimme! Weh und Ach! Diese grausame Stimme! Nehmt euch in Acht oder ihr werdet vergehen! Meine Fresse… das ist Tarja ohne Volumen! Und es ist zu allem Überfluss auch noch schief! Hätte die trällernde Dame einen Sack, so könnte man glatt behaupten, es käme nur heiße Luft raus. Eine Stimme bar jeden Körpers. Nur Luft! Ein Gegreine und unsägliches Gewimmer, dass es berufsmäßigen Klageweiber die Schamesröte in die trauernden Gesichter treibt. Mit dieser Stimme wird jeder Ansatz gnadenlos vernichtet. Ausgerottet mit Stumpf und Stiel- ganz ohne Nachsicht. Und dann wird dazu ja auch noch getrommelt. Hört sich schwer nach ganz bescheidener Programmierung an. Selten so was Langweiliges im Bereich Fellgerberei gehört. Dazu kommt dann leider noch austauschbares Liedgut; das Songwriting ist bedauerlicherweise noch nicht so ausgereift, als dass es in der Lage wäre, die vorgenannten Mankos aufzuwiegen. Dazu ist das Ganze zu austauschbar. Man bekommt bei manchen Liedern den unguten Eindruck, als wolle hier wer den grandiosen Captain-Future-Soundtrack des genialen Christian Bruhn parodieren. Zudem sind die meisten Songs zu lang geraten und es dauert eben ein bisschen zu lange, bis man auf den Punkt kommt. Auch das gelingt nicht immer. Zwar hat man hin und wieder durchaus brauchbare Ideen auf Lager und ohne das Stimmgrauen am Mikro würden diese gewiss auch kräftig zünden, doch zu allem Überfluss gibt es im weiteren Verlauf der Scheibe auch noch die unvermeidlichen männlichen Grunzlaute, um den Luftausstoß der Leadsängerin zu ergänzen. Und das Gejammer sollte man besser gar nicht ergänzen wollen.

Die Platte hinterlässt den Eindruck als sei sie ein ALAS-Output, der Kartoffelsalat ist, der schlecht wurde.

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14.06.2007

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