„Listening to CARPEDUKE’s music may cause you to question your own sanity!“ verspricht die Homepage des Künstlers. Umso größer – und vor allem berechtigter – werden die Zweifel am eigenen Geisteszustand allerdings dann, wenn man tatsächlich Gefallen an diesem Quatsch finden sollte…
Der Künstler Steffen Herzog ist offensichtlich genauso stolz darauf, sechs Sprachen flüssig zu beherrschen (und diese auch gesanglich umzusetzen), wie auf die uneingeschränkte künstlerische Freiheit, die er sich unter seinem Pseudonym CARPEDUKE nimmt. Doch bereist er dabei beständig für ihn unsicheres musikalisches Neuland und schlägt sich dann dort mehr schlecht als recht durch. Ein klassischer Fall von „Ich kann alles, aber leider nix richtig“ also.
In Zusammenarbeit mit Produzent Ron Gardner schickt Herzog nun schon das fünfte Album in die Umlaufbahn. Diesmal stehen Gothic-Rock-Elemente im Mittelpunkt, die schräg-morbide Stimmung vermittelt aber auch Horror-Punk-Feeling. In der Klamaukigkeit der Umsetzung wirkt dieses aber im besten Falle bizarr bis hochgradig lächerlich. Da passt auch das ultrabillige Cover-Design bestens ins Bild, das ein wenig an LORDI für Arme erinnert, deren Hang zur Selbstironie aber ebenso vermissen lässt wie die Musik wirklich kreative Einfälle.
Vom kraftlos-schrägen Gesang über plumpe Electro-Beats bis hin zu Melodien, die den überdeutlichen Eindruck vermitteln, man habe sie schon einmal anderswo besser umgesetzt gehört, freut man sich bei „Hell Gothic Ride“ bereits darüber, wenn die Scheibe mal wieder in der absoluten Belanglosigkeit vor sich hinplätschert und einem mal nicht akut auf den Sack geht. Leider befinden sich diese Momente deutlich in der Unterzahl.
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