Defenestration - Ray Zero

Review

Der Einstieg in Ray Zero gelang noch ganz gut. Das harte Gekreische von Madame Gen Tasker zu Beginn von „Blood Song“ ließ mich noch hoffen. Auch der Wechsel zum sauberen Gesang machte noch einen erträglichen Eindruck. Lied Nummer zwei „Fuck Defen'“ setzte gleich noch eins drauf. Ein teils treibender, teils groovender Rhythmus in Verbindung mit dem gelangweilten Gejodele und psychopatischen Geschrei traf durchaus auf hohe Sympathiewerte. Hinter all dem schien noch ein größeres Konzept zu stecken, so vermutete ich damals. Die matschenden Gitarren und die krächzende Produktion hatten ihr punkiges Flair. Die weibliche Stimme, die mal sanft, mal wie eine Furie loslegte, erschien durchaus interessant. Bei Lied sieben hatte ich leider schon so ziemlich alles gehört, was die Band konnte – und zwar mindestens dreimal. Die Gitarre klammerten sich immer an den selben Rhythmus und klauten nicht wirklich überzeugend die Riffs bei anderen Punk, Hardcore oder Metal Größen. Aber es sollte noch so viel schlimmer kommen. Wahre Ernüchterung machte sich bei „She Likes Maths“ breit. Nicht nur der Titel klang unverschämt stark nach Schule. Die Rhythmusfraktion hatte nen anderen Rhythmus wohl noch nicht im Musikunterricht gelernt und der cleane Gesang kam mittlerweile so luschig rüber, dass das nun nur noch auf absolutes Nichtskönnen zurückzuführen war. Wenigstens kreischte sie ja noch die Hälfte der Lieder. Die „raue“ Produktion stellte sich immer mehr als einfach nur „unter-aller-Sau-Produktion“ heraus. Die konnte und wollte ich nicht länger ertragen und der erbärmliche Versuch einer Stoner Rock Nummer „Drunk ‚Til Death“ ließ nur noch einen Schluss zu. Das ist ein Konzeptalbum! Dass ich das nicht schon früher erkannt hatte. „Denefestration“ bedeutet auf Englisch nichts anderes als das „aus dem Fenster werfen eines Gegenstandes“. Und genau den Gefallen tat ich der Band, der Welt und vor allem mir vor ungefähr zwei Zeilen.

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07.05.2004
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