Dwelling - Ainda E Noite

Sie sind ein wenig zu früh dran, die Portugiesen von DWELLING, denn ihr ruhiges und veträumtes Werk hätte sehr gut in den Winter gepasst, im, wenn auch im Moment etwas verregneten Frühling, will die Musik nicht so wirklich zünden, vermutlich nur bei Psychopathen, die eh den ganzen Tag die Fenster verrammelt haben und gerade den Grundriss der örtlichen Schule abzeichnen.

Doch lassen wir das Wetter außen vor und gucken mal im Detail, was hier so los ist. Bereits die Tatsache, dass die Band über keinen Drummer verfügt und auch keinen PC dafür verwendet, macht vielleicht schon ganz gut deutlich, dass es hier sehr ruhig zur Sache geht. Die Gruppe besteht daher aus jeweils zwei Geigen und Akustikgitarren und einem Bass, die allein für die Musik sorgen.

Diese kommt dabei sehr schwermütig und traurig daher und wird auch in diesem Sinne und Stil von der Sängerin begleitet, die wirklich ein sehr schönes Organ hat. Doch gerade dieses Schwermütige ist es, was dem Album etliche Längen zufügt, denn mir persönlich passiert in den Songs zu wenig, bedenkt man, wie die Band instrumental aufgestellt ist. Das Hauptaugenmerk wird ganz klar auf den Gesang gelegt, was auch durch den Mix recht dominant zur Geltung kommt.

Im Endeffekt ist „Ainda E Noite“ ein Album, zu dem man sich in der richtigen Stimmung befinden muss, um es wirklich genießen zu können. Diese ruhige Spielweise hat durchaus ihre schönen Momente, das möchte ich gar nicht abstreiten, aber über die Strecke von 40 Minuten geschieht mir dann einfach zu wenig, um mich zu fesseln. Fans dieser Art Musik werden aber sicher ihre Freude daran haben und sollten mal ein Ohr riskieren.

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