Emperor - Wrath Of The Tyrant

Review

Nun bietet sich wieder die Möglichkeit, Stücke aus der frühen Schaffensphase des Norwegerquartetts zu genießen, denn diese CD enthält sowohl das Demo, als auch genau 66.6% der Tracks der ultrararen As the Shadows rise-EP. Die Scheibe ist sehr einfach, um nicht zu sagen spartanisch aufgemacht, also ein 4-seiten Booklet mit den Photos der Künstler und einigen (spärlichen) Informationen. Dem aufmerksamen Betrachter fällt eine Ungereimheit sofort auf: Auf dem Titelbild befindet sich der Bassist des 93-94er Lineups, der also zu der 92er Band keinerlei Bezug hatte. Er war damals gar nicht dabei. Aber kommen wir zu dem Musikalischem. Schon das Demo offenbarte die Qualität der Band. Durcharrangierte, technisch einwandfreie und vor allem einfallsreiche BM-Songs werden geboten. Das Material hätte genausogut als reguläres Album erscheinen können, so gut ist es. Natürlich hat diese Aufnahme nicht den Bombastcharakter der späteren (und bisher einzigen LP), was mit einem Demo auch nicht zu meistern ist. Eben hier liegen die Unterschiede zur Langrille. Um einiges weniger an Keys, das ganze etwas chaotischer gespielt und ein nicht so ätzender, geifernder Gesang Ihsahns (man versteht teilweise etwas des Gesungenen!). Wie alles hat auch dieses Werk seine Schattenseiten, in dem Falle ist es der Sound, den man bestenfalls als ’sehr dürftig‘ und ‚roh‘ bezeichnen kann. Die Qualität des Materials leidet doch sehr darunter. Etwas besser sieht es da bei dem Part der EP aus. Hier ist der Sound eine Spur klarer, so daß man die gesamte Instrumentalisierung heraushören kann. Diese Aufnahme ähnelt auch den späteren Werken. Die Songs sind noch abwechslungsreicher, etwas langsamer und mit recht vielen Keys und Melodien ausgestattet. Sogar erste Choralversuche sind erkennbar. Die Platte ist eher etwas für die neudazugekommenen Emperor-, und Norwegenfreaks als für ’normale‘ BM-Konsumenten, nicht nur aufgrund des dürftigen Sounds. Also, diejenigen die mehr über den Werdegang der derzeit besten norwegischen BM-Kapelle erfahren wollen, die investieren die 20-25 Mark in die Platte. Alle anderen lassen es lieber sein.

18.01.1997
Exit mobile version