Eradicator - The Paradox

Review

Was haben TESTAMENT, METALLICA und MEGADETH gemeinsam? Sie alle dienen als Inspirationsquellen für den Sound von ERADICATOR. Zum 20jährigen Bandjubiläum beschenken die Jungs sich selbst und ihre Fans mit „The Paradox“. Auf ihrem bislang stärksten Album beweist die Band, dass sie trotz erkennbarer Einflüsse längst ihren eigenen Sound gefunden hat.

ERADICATOR liefern die volle Thrash-Breitseite

Das ruhige Intro von „Beyond The Shadow’s Void“ wähnt Hörende noch in einem falschen Gefühl der Sicherheit. Wobei die leicht dissonanten Harmonien bereits andeuten, dass hier die volle Thrash-Breitseite in Warteposition steht. Anschließend machen ERADICATOR über 50 Minuten hinweg keine Gefangenen.

Legt der Opener noch ein stampfendes Mid-Tempo an den Start, zieht die Band im darauffolgenden Doppelschlag aus „Drown In Chaos“ und „When The Shooting Begins“ die Geschwindigkeit ordentlich an. Neben eingängigen Gesangshooks lassen insbesondere die zweistimmigen Gitarrenmelodien im letztgenannten Song aufhorchen.

Auf „The Paradox“ geht es technisch versiert zu

Im Gegensatz zu vielen Genrekollegen wissen ERADICATOR um die Wichtigkeit von Dynamik. So finden sich auf „The Paradox“ einige gelungene Breaks, die das übliche Thrash-Geknüppel angenehm aufbrechen und für Abwechslung sorgen. Der Titelsong dient mit seinem atmosphärischen Mittelteil zwischen schnellen 16tel-Riffs als bestes Beispiel dafür.

Das Quartett weiß genau, wann es die musikalische Brutalität ein wenig zurückfahren muss, damit die messerscharfen Riffattacken umso derber ins Schwarze treffen. Noch dazu zeigt sich die gesamte Truppe technisch versierter denn je. Frontmann Sebastian Stöber gibt sich gesanglich noch reifer als bisher. Davon zeugen unter anderem die emotional geladenen Schreie in „Hell Smiles Back“.

ERADICATOR auf ihrem kreativen Höhepunkt

An der Gitarrenfront liefern Stöber und Robert Wied hingegen tolle Dual-Leads sowie technisch anspruchsvolles Riffing ab, das zum Headbangen zwingt. Bassist Sebastian Zoppe wiederum brilliert insbesondere in ruhigeren Passagen mit tollen Bassfills, während Jan-Peter Stöber am Schlagzeug mit präzisem Groove und teils aberwitzigen Fills beeindruckt.

Wer auch nur im entferntesten etwas mit Thrash und insbesondere der Bay-Area-Schule anfangen kann, sollte sich „The Paradox“ nicht entgehen lassen. Die musikalische Entwicklung, die ERADICATOR in 20 Jahren durchlaufen haben, gipfelt im kreativen Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere.

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20.09.2024

"Irgendeiner wartet immer."

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