Godhead - At The Edge Of The World

Review

Als GODHEAD 2001 auf Marilyn Mansons persönlichem Labelausflug Posthuman Records debütierten, hatten sie ein ziemlich schmissiges Album im Gepäck. „2000 Years Of Human Error“ hatte ein bißchen vom damaligen Nu Metal und viel Industrial Rock, den sie bereits von ihren Vorgängeralben mitgebracht hatten. Auch „Evolver“ schlug in diese Kerbe, doch mit „The Shadow Line“ begann ein deutlicher Richtungswechsel hin zu Hard und Indie Rock.

Diese Entwicklung wird auf ihrem nunmehr 7. Studioalbum „At The Edge Of The World“ fortgesetzt. Industrial Einflüsse sind nach wie vor zu finden, jedoch ist das Fundament eindeutig auf Rock gebaut. Im Vergleich zu manchen energiegeladen Brechern der Vergangenheit gehen GODHEAD gelassener und vielleicht auch gereifter zu Werke. Das treibende „The Decline“ sticht dabei als Ausnahme hervor, aber auch dort werden nachdenklichere Töne angeschlagen.

Hinhörer gibt es auf dem Album eine Menge. Da wäre das leicht schleppende „The Puppet“ oder „Become The Sky“, welche beide noch deutlich an alte Zeiten erinnern, das eingängige „Stay Back“, „Hero“, „Soldier’s Song“, „Consumption“ und mein persönliches Highlight, „Closing The Door“, welches mit einem wundervollen Refrain aufwarten kann. Eindeutig einer der stärksten Songs des Albums, dass zwar durchaus kleine Hits aufweisen kann, aber nicht mehr die Megakracher von früheren Jahren bietet.

Man muss Bandkopf Jason Miller schon zugute halten, wenn er sich keinen Trends anbiedern will. Würde er Millionen verkaufen wollen, könnte er Songs wie STAIND oder NICKELBACK schreiben. Die ersten drei Alben waren keine Megaseller und „2000 Years Of Human Error“ hatte eindeutig den Manson-Bonus, eingerechnet der vielen prominenten Mitarbeiter.
„At The Edge Of The World“ wird an diese Zahlen nicht heranreichen können, was nicht bedeuten soll, dass es schlechter ist. Es ist eine mehr als solide und vor allem vielseitige Rockplatte, die neben eingängigen, ohrwurmtauglichen Stücken auch die von Miller so geliebten kleinen Perlen enthält, die man als Hörer erst für sich selbst entdecken und erfahren muss. Ein Song wie „Closing The Door“ wird sofort funktionieren, andere hingegen brauchen die Zeit, die man ihnen geben sollte.

An die regulären 13 Songs schließen sich 5 elektroniklastige Remixes an, für die u.a. ASSEMBLAGE 23 verantwortlich zeichnen. Nicht übel, aber auch nicht unentbehrlich, aber wenigstens keine Füllware, wenn man mal an die bis zum Maximum ausgereizte Spielzeit denkt.
„At The Edge Of The World“ ist bereits vor einigen Monaten in den heimatlichen Vereinigten Staaten erschienen und wird dieser Tage nun auch im europäischen Raum veröffentlicht.

18.02.2009

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