Iced Earth - The Dark Saga

Review

Im Zuge des neuen ICED EARTH-Studioalbums „Plagues Of Babylon“ (immerhin auch schon Langspieler Nummer 10) schien es mal wieder an der Zeit, sich der älteren Scheiben der Nordamerikaner vorzunehmen – und ich traute meinen Augen kaum, als ich entdeckte, dass „The Dark Saga“ von 1996 noch gar nicht für unsere schöne Seite rezensiert wurde!

Diese Häresie musste natürlich schnellstmöglich behoben werden, ist „The Dark Saga“ doch schließlich eine der Scheiben, die mich erst die Liebe zum Power Metal entdecken ließ und auch heute noch regelmäßig aufgelegt wird.

Nur ein knappes Jahr nach „Burnt Offerings“, dem ersten Album mit dem damals noch neuen Sänger Matt Barlow, lieferten ICED EARTH mit „The Dark Saga“ ein Konzeptalbum über den Comiccharakter Spawn ab, komplett mit großartigem Artwork von dessen Erschaffer Todd McFarlane.

Während Jon Schaffer nunmehr seit einiger Zeit das einzige verbliebene ICED EARTH-Originalmitglied darstellt, waren auf „The Dark Saga“ mit Bassist Dave Abell (letzmals, er war sogar im Booklet schon nicht mehr abgebildet) und Leadgitarrist Randy Shawver (der immerhin noch auf der Werkschau „Days Of Purgatory“ dabei war) zwei weitere Gründer mit von der Partie, was sich retrospektiv auch klar im Songwriting bemerkbar machte, während Schaffer später mehr und mehr zum Einzelkämpfer wurde und seiner Vision folgte.

„The Dark Saga“ stellte musikalisch fast schon eine Art Zäsur dar, weg von komplexeren hin zu einfacheren Songstrukturen, desweiteren gingen auch die thrashigeren Parts der Anfangstage immer weiter zurück – während einige Fans erst mit diesem Album ICED EARTH für sich entdeckten, gab es nicht wenige Fans, die mit der neuen Ausrichtung nicht so richtig warm wurden.

Meines Erachtens nach haben ICED EARTH mit „The Dark Saga“ ein Album erschaffen, das als echtes Meisterwerk zählen darf: einige der größten Hits der Band sind auf dieser Platte vertreten und auch heutzutage immer noch fester Bestandteil des ICED EARTH-Live Sets.

„I Died For You“ und „A Question Of Heaven“ sind sozusagen die Blaupause für (fast) alle späteren ICED EARTH-Balladen, leicht angethrashte Stücke wie „Violate“ und „Vengeance Is Mine“ stehen neben genialen Hymnen wie „The Hunter“ und „Slave To The Dark“ und die Performance der Band: à la bonne heure!

Wer „The Dark Saga“ noch nicht kennt, sollte diesen Missstand schleunigst beheben!

Line Up:

18.01.2014
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