Jangli Jaggas - Vampire Promo

Review

Seltsames erreicht mich aus dem fernen Pakistan: Ein Zwei-Mann-Projekt vertreibt seine Werke über mp3.com im Internet und scheut weder Kosten noch Mühen, mittels eben jenes Vertriebes dem „Dark Site“ zu Promozwecken eine CD pressen zu lassen… Noch ungewöhnlicher jedoch als Herkunft und Entstehungs-Umstände dieser Scheibe ist die Musik selbst: Ausschließlich gesampelte Musik findet sich auf den 10 Tracks des „Vampire Promos“, entsprechend elektronisch die Stimmung. Einher gehen in Hülle und Fülle vorhandene Key- und Synthieklänge, die die richtungsweisenden, aber charakterschwachen Gitarren in den Hintergrund stellen; bezeichnen lässt sich diese Mixtur vielleicht als „Melodic Fantasy-Elektro-Metal“. Und ein gewohntes Element entfällt samt und sonders: Auf Gesang wurde komplett verzichtet (abgesehen von einigen hineingesampelten Shouts). Und das macht auch gleich den Großteil der Wirkung aus, im Positiven wie im Negativen: Einerseits verleihen die somit tonangebenden Synthies den Klängen eine unglaubliche Weite, die offene Gemüter wie mich edle Schlösser hoch über verwunschenen Landen betreten lassen und nonverbal von märchenhaften Tälern und ihren dunklen Gefahren erzählen mögen – andererseits ist das Risiko des Abschweifens, Aussteigens und Abgelenktwerdens aufgrund von Gleichtönigkeit und mangles charakteristischer Eckpunkte vergleichsweise hoch. Es bedarf schon eines geübten und gewillten Ohres, die Charakteristiken der einzelnen Songs zu erfassen. Technisch ist die Musik zweifellos ausgereift, keyverliebt setzen die beiden „Tracker“ vielfarbige elektronische Klänge zusammen. Überhand gewinnt nur leider zu oft das aus dem True- und Powermetal-Bereich hinlänglich berüchtigte „Pimpel“-Keyboard. Den Drums ist ihr elektronischer Ursprung zwar absolut anzuhören, das Streben nach Authenzitätsschaffung durch reale Instrumentierung jedoch ist im Gesamtbild der Musik ohnehin nicht erkennbar und nicht sein Anspruch. Somit fügt sich die Musik zu einem überzeugenden Ganzen zusammen, welches (leider auch ob ihrer spannungsarmen Gleichmäßigkeit) beinahe eine Zusammenfassung aller Tracks in einen einzigen 40-Minüter zuließe… Das dürfte dann allerdings den kostenfreien Download unter (Link) nicht unerheblich erschweren…

29.06.2001

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