Malevolent Creation - The 13th Beast

Review

2018 mussten MALEVOLENT CREATION den Tod ihres Frontmannes Bret Hoffmann verkraften, doch dass es mit der geschichtsträchtigen (und nicht immer ganz unumstrittenen) Band weitergehen würde, war spätestens klar, als man den neuen am Mikrofon, Lee Wollenschlaeger, vorstellte. Das dreizehnte Album markiert seinen Einstand und heißt passenderweise „The 13th Beast“. Und wer die Band kennt, weiß, dass das keine Untertreibung ist: Biestig schlagen sich die Florida-Death-Metal-Veteranen auch 2019 durchs Geäst.

MALEVOLENT CREATION ballern, als wäre nie etwas geschehen

„End The Torture“ beginnt in der Tat verheißungsvoll mit ominöser Melodieführung, schnell aber geht der Song zum schwer groovenden Frontalangriff über, bei dem sich Wollenschlaeger erstmals auf dem Album zu beweisen hat. Er macht seine Sache gut, klingt aber ein bisschen monoton und verstärkt das musikalische Geschehen weniger als dass er eher so nebenher brüllt. Aber es passt und knüpft an die Leistung von Hoffmann an. Zudem gefällt die zupackende Hook, die immer wieder weit und genüsslich zum Schlag ins Gesicht ausholt.

Dass sich die Band im Gesamten hier wild und ungestüm präsentiert, ist klar. Selbst mit dem mittlerweile um Gitarrist Phil Fasciana runderneurten Lineup schwingt der brutale Hammer aus dem Hause MALEVOLENT CREATION immer noch gewaltbereit umher. Insofern bieten die blutrünstigen Urgesteine genau das Fleisch, nach dem sich die Death-Gemeinde die Finger leckt. Und über die Zeit hinweg sollte sich auch Wollenschlaeger angemessen akklimatisieren, falls er nicht ausgetauscht wird. Alles also im Lot?

Verlässliche Qualität, aber auch etwas Füllmaterial

Im Grunde schon, der Todeszug brettert auf „The 13th Beast“ unhaltbar über den Hörer hinweg, dass es eine reine Freude ist, wenn sich die Band die Macht ihrer Grooves und ihrer Riffs anständig zu Nutze macht wie etwa in „Born Of Pain“. Der Song sägt sich gnadenlos in die Nackenmuskulatur hinein und hätte ein kurzer aber heftiger Sturm werden können, doch seine Überlänge wird leider nicht effizient gemanagt. Das Problem plagt das gesamte Album: Überall steckt großer Death Metal drin, aber man spürt, dass dies kein Album hätte sein sollen, das fast 50 Minuten auf die Uhr bringt.

Von Ressourcenverschwendung sollte dennoch keine Rede sein, denn für jeden Durchhänger auf der Platte klatschen die US-Amerikaner mindestens zwei Pfund Frischgehacktes auf ebendiese drauf. Es gleicht sich also qualitativ ungefähr aus mit Hang zum Besseren, auch wenn die Platte als 30-Minuten-Orkan vermutlich insgesamt wesentlich geiler gewesen wäre. So passt das aber auch.

20.02.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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