Mammutant - Atomizer

Es existiert eine enge Verbindung zwischen Rockmusik und Maskierung. KISS würden bis heute unbehelligt über jede deutsche Fußgängerzone flanieren können, SLIPKNOT haben der monströsen Maskierung in den späten Neunzigern erneut Konjunktur verschafft, GWAR und zuletzt LORDI treiben den Mummenschanz inszenatorisch auf die Spitze – von Black Metal mit seinen vielfältigen Formen der Gesichtsbemalung Mal ganz zu schweigen.

MAMMUTANT spielen dieses Spiel in ihrem Science-Fiction-Konzept konsequent weiter, indem sie ihren stark an SAMAELs ’94er-Übergangsphase und NAILBOMBs „Point Blank“ angelehnten Industrial-Metal-Sound mit einem skurrilen Alien-Invasoren-Konzept verbinden. „Atomizer“, das zweite Album der martialischen Fürtheraner zeichnet sich folgerichtig durch mechanisch-repetitives Riffing aus, das durch den Drumcomputer mit seinen kalten, harten Sounds permanent nach vorn gedrückt wird. Die zwölf Stücke sind also absichtlich wenig dynamisch gehalten, umso erdrückender und umfassender wirkt der Angriff der Außerirdischen jedoch.

Da „Atomizer“ allerdings in erster Linie ein Musikalbum und keine kriegerische Handlung gen Mutter Erde ist, erzielen MAMMUTANT nur bedingt militärische Erfolge: So gelingt es ihnen kaum, ihr statisches Material durch Detailverliebtheit interessant zu gestalten. Konzentration über die komplette Spieldauer fällt somit schwer. Dank ihres spürbar ausgereiften musikalischen wie den Sound betreffenden Konzepts bleiben sie jedoch interessant und „Atomizer“ durchaus hörenswert.

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