Mina Harker - Tiefer

Aller Anfang ist schwer und so ist es für eine junge Band oft der einfachste Weg, sich bewährter Zutaten zu bedienen, um einen soliden Start in der dunklen Musikszene hinzulegen. Auch das deutsche Duo MINA HARKER ist diesen Weg gegangen und bedient sich munter bei Bands wie L’AME IMMORTELLE, UNHEILIG und OOMPH!. Bei letztgenannten sogar in stimmlicher Form, da beim eingängigsten Song „Bis zum Tod“ Frontmann Dero im Duett mit Mina Harker zu hören ist.

Der Rest ist eher schnell erzählt, da MINA HARKER wenig Neues zu bieten haben, gleichzeitig ihre Sache auch solide runterspielen und mit ihrer Musik mit Sicherheit viele Hörer in der dunklen Szene finden werden. Gitarren und elektronische Arrangements halten sich beide auf einem eher mittelhartem Level, insgesamt sind es jedoch die rockigen Gitarren, die den Sound des Albums dominieren. Das Album ist durch diesen mäßigen Härtegrad angenehm anzuhören und durch die leidenschaftlich-eingängigen Refrains findet man vom ersten Song an sofort Zugang zu „Tiefer“. Viel Pathos dominiert sowohl den Sound als auch die Vocals und die nicht immer kitsch-und klischeefreien Texte. Eine Folge davon ist, dass der Scheibe im Gegensatz zum Albumtitel ein gewisser Tiefgang fehlt. Kraftvoll, aber eher gleichförmig plätschern die Songs vor sich hin, alle nicht wirklich schlecht aber auch frei von jeglichen Überraschungen. Zumindest kann man sich bei quasi jedem Song auf einen leidenschaftlichen Refrain freuen, wenn einem diese jedoch auf die Dauer auch ein wenig zu viel werden können.

Wer eine Schwäche für die oben gennanten Bands hat, kann mit MINA HARKER somit eigentlich nicht viel falsch machen – es wäre jedoch schön, wenn die Band auf ihrem nächsten Album etwas mehr Abwechslung in ihr Songwriting bringen würde.

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