Mona Mur und En Esch - 120 Tage The Fine Art Of Beauty And Violence

Review

Es kann einem schon ein wenig angst und bange werden, wenn einem als Musikrichtung „Chansons Brutales“ angekündigt wird und die Protagonisten MONA MUR und EN ESCH einem auf dem Cover zusätzlich dann auch noch nicht all zu vertrauenserweckend entgegenblicken. Die beiden haben sich zu einer so außergewöhnlichen wie abgefahrenen Kollaboration zusammengetan und was dabei rauskommt, wenn eine charismatische Sängerin/Sounddesignerin und ein KMFDM-Mitbegründer zusammen Musik machen, kann man auf dem Album „120 Tage – The Fine Art Of Beauty And Violence“ bewundern.

So entpuppt sich im Rahmen der elf Tracks dann auch die Umschreibung „Chansons Brutales“ als wahrlich zutreffend, werden die dunklen und intensiven Vocals von MONA MUR nämlich mit einem eher derben Gothic-/Industrial-Sound aus der Hand von Soundtüftler EN ESCH verbunden. Keine harten oder rhyhthmischen Beats, stattdessen verquerte elektronische Sequenzen und E-Gitarren, die von Song zu Song variierend mal mehr mal weniger dominant ausgeprägt sind, bestimmen den Sound des Duos. Vor allem der Gesang ist es dabei, der einen bei vielen Songs unumgänglich an Chansons denken lässt, da MONA MUR sich fast durchgehend äußerst stimmgewaltig präsentiert. Sei es divenhaft, sei es romantisch anmutend oder auch von einer gewissen Wut geprägt, präsentiert sich die Dame als stimmlich sehr flexibel und leidenschaftlich. Stellenweise kann einem das als ungeschulter Hörer alles allerdings auch ein wenig zu viel werden und man sollte eine Offenheit gegenüber dieser gewissen Theatralik von Chansons mitbringen, um das Album wirklich genießen zu können.

Auch für die literarisch Interessierten hat „120 Tage – The Fine Art Of Beauty And Violence“ einiges zu bieten, da neben den textlich intensiven vier komplett neuen Songs sowie vier Neuaufnahmen älterer MONA MUR-Songs auch drei Stücke von Bertolt Brecht und Kurt Weill auf dem Album vertreten sind, wobei „Die Ballade vom jungen Mädchen“ erstmals in einer modernen Version erscheinen darf.

„120 Tage – The Fine Art Of Beauty And Violence“ ist somit ein anspruchsvolles musikalisches Gesamtkunstwertk zweier interessanter Künstler, auf dem beide ihre Stärken zum Einsatz bringen und zu einem außergewöhnlichen Ganzen verschmelzen. So außergewöhnlich diese Zusammenarbeit auch ist, so schwierig könnte es für den ein oder anderen sein, Zugang zu diesem Werk zu finden. Ein vorheriges Antesten ist somit bei diesem Album dringend empfohlen, um ein böses Erwachen zu verhindern…

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10.03.2009

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