Morbid Saint - Swallowed By Hell

Review

Soundcheck Februar 2024# 15

MORBID SAINT hauen im 40. Jahr ihres Bestehens das dritte Studioalbum raus. „Swallowed By Hell“ ist ein turbulenter Road Trip durch die titelgebende Hölle, bei dem die Thrash-Metal-Band aus Wisconsin nur vom Gas geht, wenn sie im Rückspiegel prüft, wie viele Anzugträger bereits durch sie niedergewalzt worden sind.

„Swallowed By Hell“ ist ein brachialer Road Trip

Allein schon das Ed-Repka-Cover macht deutlich, dass die Gruppe nicht auf Gefangene aus ist, sondern lieber die Messer sprechen lässt. Entsprechend aggressiv peitschen die Songs nach vorne, auch wenn die Produktion etwas dünn klingt. Trotzdem ist diese gut gelungen und klar, wodurch jedes Saitengefrickel im Detail zu erkennen ist.

Die Instrumentalfraktion zeigt sich nämlich außerordentlich spielfreudig und bietet vor allem den Gitarrenfans versierte Soli, die pfeilschnell durch die Songs sausen. Bass und Schlagzeug halten mühelos mit, doch durch den eindimensionalen Gesang wirkt die Höllenhatz bisweilen etwas atemlos.

Auch die bösartige Atmosphäre des altehrwürdigen Debüts „Spectrum of Death“ lässt das neue Album von MORBID SAINT vermissen. Doch unterm Strich fegt „Swallowed By Hell“ immer noch in bester DESTRUCTION- und KREATOR-Manier durch die Gegend. Wer das Frühwerk der Band abfeiert, wird hier also vollauf bedient.

MORBID SAINT liefern Genrefans frischen Treibstoff

Mehr dürfen Fans allerdings nicht erwarten. Es mag sein, dass MORBID SAINT weitaus fähiger an den Instrumenten geworden sind und immer noch sehr gute Songs schreiben können, was besonders in der Mitte des Albums durch Songs wie „Burn Pit“ und „Fear Incarnate“ deutlich wird.

Auf ganzer Albumdistanz gemessen bietet die Band aber zu wenige Hits und zu wenig Spannung. „Swallowed By Hell“ ist solide Qualitätsarbeit, die vor allem dank der Gitarren manche Kinnlade runterklappen lässt, aber insgesamt zu gleichförmig durch die Hölle schnellt. Genrefans sollten für ihre regelmäßige Thrash-Tankfüllung aber trotzdem bei MORBID SAINT einen Stopp einlegen.

11.02.2024

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1 Kommentar zu Morbid Saint - Swallowed By Hell

  1. destrukt. sagt:

    Dass Bands, die in den 90er kultige Alben rausgebracht haben, nach langer Absenz immernoch gute Alben rausbringen können, hat man ja zuletzt mit Exhorder, Hellwitch oder Maceration schon öfter gehabt. Da dürfen sich Morbid Saint jetzt auch dazu zählen. Pat Lind klingt natürlich anders als noch 1988 bzw. 1990, aber da ich meinen Thrash ohnehin lieber mit traditionellem Gesang als mit diesem DM-like Approach hab, kommt mir das entgegen. Ansonsten ist das einfach ein fucking nasty old school Thrash Abriss und im besten Sinne so, wie diese Musik zu klingen hat: schnell, aggressive, kompromisslos und aufs Maul. Die Songs auf der zweiten Hälfte halten allerdings leider nicht mehr ganz das Niveau der ersten, sodass sich bei 47 min Spielzeit son bisschen Abnutzungserscheinungen breit machen, hier wär n bisschen Straffung nicht verkehrt gewesen. Alles in allem aber dennoch ein geiles Teil nach über 30 Jahren. Kann man so machen!

    7/10