Morgarten - Cry Of The Lost

Review

Aus der französischsprachigen Schweiz kommen Morgarten. Die Historiker werden in diversen Schubladen ihres Gedächtnisses kramen und auf die Schlacht am Morgarten im Jahre 1315 kommen, an die sich der Name der Band anlehnt. Musikalisch ist das Quartett seit 2005 unterwegs und veröffentlichte bisher nur ein Werk mit Namen „Risen To Fight“ (2015). Dass bei der Produktion von „Cry Of The Lost“ Jens Bogren und Tony Lindgren ihre Finger im Spiel haben, zeigt auf, dass die Protagonisten es ernst meinen.

Cry Of The Lost – eine Jens Bogren Produktion

Musikalisch sind die Herren im melodischen Folk Viking Black Metal aktiv. Dieser Genremix ist nicht gänzlich unbekannt. Zum Beispiel Ensiferum, Skálmöld, Wolfchant oder auch Black Messiah liefern seit Jahren ähnliche Klänge und Thematiken.

Nach dem akustischen Intro geht es mit „To Victory“ und rasenden Gitarren und einem recht hohen schwarzmetallischen Anteil ins Schlachtengetümmel. Der gutturale Gesang erinnert an Petri Lindroos inklusive des mehrstimmig gesungenen melodischen Refrains. „Tales Of My Lands“ verlässt den schwarzmetallischen Weg, melodischer Viking Metal mit reichlich Folk-Sequenzen lassen aufhorchen. Schwarzmetallisch rasend und etwas unrund gegenüber „Tales Of My Lands“ kommt „First Blood“ daher.

„Sons Of Darkness“ konzentriert sich mehr auf folkige Töne. „Oath Of Allegiance“ kehrt zum Schlachtenepos zurück und könnte auch von den klassischen Vertretern des Viking Metal stammen. Schwarzmetallisch-folkig geht es mit „Peaceful Soul Of The Dying“, „Die Or Fight“ und „Backed To A Flayed Tree“ weiter. „Dawning Of The Reborn“ weicht den schwarzmetallischen Pfad etwas auf, ohne diesen komplett zu verlassen. Hohes Tempo und Melodie, aber auch Folkelemente rücken in den Vordergrund und lösen die rasende Gitarrenarbeit im Verlauf des Songs immer weiter ab. „The Last Breath“ setzt auf das folkige Element, wirkt aber dann und wann in den Übergängen nicht ganz ausgegoren. Mehr als sieben Minuten „Meeting The Almighty“ lassen das Langeisen mit dem bekannten Genremix ausklingen.

Morgarten liefern überdurchschnittlichen Genre-Mix mit Luft nach oben

Morgarten liefern mit ihrem Zweitling „Cry Of The Lost“ einen gutklassigen Genrevertreter. Bei einer Laufzeit von mehr als einer Stunde überzeugen nicht alle Tracks. Im ersten Viertel der Scheibe gelingt ein guter Spagat zwischen den Genres, welcher mit „First Blood“ endet. Im mittleren Teil ähneln sich viele Songs und hinterlassen den Eindruck, dass sich der ein oder andere Filler auf die Scheibe geschlichen hat. Erst im letzten Drittel kommt wieder etwas mehr Abwechselung ins Geschehen, allerdings nicht so vielseitig und auf dem Niveau wie zum Start der LP. Sollte es den Protagonisten bezüglich Songwriting, Kreativität und Abwechselung gelingen, das Niveau durchgängig auf dem Level des ersten Viertels der Scheibe zu halten und die ein oder andere Unwucht aus den Nummern zu eliminieren, ist eine weitere Entwicklung der Band in höhere Gefilde gut vorstellbar.

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21.06.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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