Nocte Obducta - Schwarzmetall

Review

Fast unbemerkt kehren Nocte Obducta wieder zurück, um mit „Schwarzmetall (ein primitives Zwischenspiel)“ ihr nunmehr drittes Album der Öffentlichkeit preiszugeben. Waren Nocte Obducta mit ihrer letzten Scheibe „Taverne (In Schatten schäbiger Spelunken)“ schon auf der Grenze zwischen Wahnsinn und Genialität unterwegs, verwischt „Schwarzmetall“ diese imaginäre Grenze nun vollends. Wer von der aktuellen CD eine logische Fortsetzung von „Taverne“ erwartet, irrt gewaltig – wo „Schwarzmetall“ draufsteht ist auch Schwarzmetall drin. Die sieben Songs sind dermassen schwarz, bösartig und durchdringend, das es ein Fest ist. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde „Schwarzmetall“ in Mono aufgenommen (inkl. _ein_ Stereoeffekt). Es ist beeindruckend, wie die Lieder bei mir immer wieder Erinnerungen an Bands wie Dark Funeral, Setherial, Nox Intempesta,… aufkommen lassen, nur um mich mit ihren Eigenwilligkeiten sogleich wieder zurückzuholen. Ich könnte mir denken, daß „Schwarzmetall“ Aufgrund seiner Eigenarten auf Zweifler stossen wird, (bäh, was´n mieser Sound, nur langweiliges Geschraddel, …) auch hier in der Redaktion, aber alleine die Tatsache, daß bei diesem Album einfach alles zueinander passt macht es zu einer Ausnahmeveröffentlichung in einem überfüllten Markt. Die Mischung aus rohem, teils atmosphärischem, bitterbösem und tiefschwarzem Black Metal, der an einstige Größen erinnert und doch seinen eigenen Hauch Moderne hat, wird hoffentlich nicht nur auf ignorante und taube Ohren stossen. „fresst schwarzen stahl und wartet auf die galgendämmerung…“ Prost !

30.05.2001
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