Nordheim (CA) - Lost In The North

Review

Mit den hier thematisierten Kanadiern aus Quebec kommt so etwas wie ein Überraschungsei auf mich zu, denn gerade im Bereich der Pagan/Viking-Szene ist die qualitative Spannweite breit wie in kaum einem anderen Bereich. Zwischen atmosphärischen Dichtgeweben tummelt sich gleichermaßen Abfall für die Giftmüllhalde, und da NORDHEIM hier ihr erstes Album nach einer selbstproduzierten Demo herausbringen, kündigt sich zunächst ein unbeschriebenes Blatt an. Die Schublade in die sich die Nordamerikaner aufgrund ihrer Musik ganz offensichtlich selbst einordnen, liegt recht eindeutig in der quirligen Form aus Humppa und Pagan ähnlich wie FINSTERFORST oder FINNTROLL.

Ähnlich wie bei den scheinbaren Vorbildern, darf man auch auf “Lost In The North“ nicht allzu viel Tiefgang erwarten, denn die Stücke säuseln beinahe allesamt tatsächlich recht gut ins Ohr, doch der festbeißende Widerhaken fehlt ihnen praktisch vollständig. Nicht umsonst sollte es letztendlich bedenklich sein, wenn mir lediglich so etwas wie die Hymne “Beer, Metal, Trolls And Vomit“ im Kopf bleibt, die eigentlich hinsichtlich ihres Anspruchs, wie der Titel schon erahnen lässt, ein gewaltiger Tiefflieger ist. Dennoch sind nicht unbedingt alle Songs auf einer stimmungstechnischen und thematischen Wellenlänge mit “Met“ (EQUILIBRIUM) oder “Trollhammaren“ (FINNTROLL).

Gerade durch die charakteristischen Stilelemente wie die Mixtur aus hohem Gekrächze, klaren Battle-Gesängen, wie bei ENSIFERUM oder TURISAS bekannt, und tiefen Growls eher magerer Qualität, sowie dem Versuch verschiedenste Stimmungen mit dennoch fast standardmäßigen, metaluntypischen Instrumenten zu kreieren, gelingt es den Kanadiern immer mal wieder ein wenig Aufsehen zu erregen. Am ordentlichsten funktioniert das bei den ebenfalls recht eingängigen Songs “Promise To The Gods“ und “Sailing The Drakkar“. Trotz allen Bemühungen ist das Rad auf “Lost In The North“ immer noch rund, besteht aus Kunststoff und weist nur bei genauem Hinhören ein paar Unterschiede im Profil zu gängigen Produkten auf. Das macht es nicht besser oder schlechter – nur austauschbarer.

24.10.2011

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