Oestre - La Dernière Renaissance

Review

Bereits seit über zehn Jahren lärmen OESTRE durch die französische Experimental-Szene, dürften hierzulande aber bestenfalls als Geheimtipp bezeichnet werden. Für die Truppe aus dem Zentralmassiv stehen bereits zwei Alben zu Buche – unzählige Besetzungswechsel in den vergangenen Jahren lassen allerdings vermuten, dass die Musiker sich nicht immer ganz einig waren, wo die Reise hingehen sollte. Unter anderem verschliss die Band drei Bassisten – und steht derzeit gänzlich ohne Tieftöner da.

Ihr neues Werk „La Dernière Renaissance“ haben die Franzosen trotzdem fertigbekommen. Darauf geboten wird technisch angehauchter Metal im Schnittfeld von MESHUGGAH, HACRIDE und Formationen wie HEART OF A COWARD, zudem sind elektronische Elemente im Sound der Franzosen stets präsent.

Allerdings kann die teils chaotisch anmutende Mixtur nur phasenweise überzeugen. Insgesamt zu hektisch, zu überladen und immer wieder auch ein wenig zu bemüht klingen OESTRE in vielen Momenten. Bei so manchem, formlosen Riff – beispielsweise zu Beginn von „Memento“ – scheint die Devise gewesen zu sein: „Hauptsache tief, wirr und laut – der Rest ist egal.“

Allerdings bietet die Platte auch viele spannende und starke Passagen: „Des Sirènes Et Des Bombes“ beispielsweise ist ein kerniger Future-Metal-Brocken, der amtlich groovt und hier und da Erinnerungen an MNEMIC und SYBREED weckt, der epische Schlusspart des Titeltracks mit Gastsängerin Zélie (HILL TREASON) hat wohligen Gänsehaut-Charakter und auch der Mittelteil von „La Sculpture De Soi“ ist atmosphärisch auf ganzer Linie gelungen.

Schade aber eben, dass diese Höhepunkte von vielen eher unspektakulären, scheinbar lieblos dahingepolterten Abschnitten flankiert werden, bei denen wenig bis gar nichts hängenbleibt. Zudem ist das rein elektronische, knapp vierminütige Drum-and-Bass-„Interlude“ kurz vor Schluss ein ziemlicher Rohrkrepierer und gänzlich fehl am Platz. Andererseits: In vielen Songs wurden die Samples wirklich gelungen in Szene gesetzt. Fazit demnach: Ambitionierte Scheibe, der es aber noch an durchgängiger Klasse mangelt.

11.01.2015

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