Omega Lithium - Kinetik

Review

Nachdem das kroatische Quartett von OMEGA LITHIUM mit „Dreams In Formaline“ vor zwei Jahren einen Achtungserfolg erzielen konnte, ging es für die Schützlinge des Labels Drakkar weiter aufwärts. Und nach Shows auf zahlreichen europäischen Festivals, sowie als Vorgruppe von SUBWAY TO SALLY, wird wohl auch das zweite Album „Kinetik“ seine Hörer finden. Streng genommen haben letztere auch gar keine Wahl, denn so eingängig, wie die Gothic Rocker mittlerweile sind, fällt es ganz schon schwer, die zwölf Songs nicht zumindest als Hintergrundberieselung wohlwollend zuzulassen. Selbst Industrial-Anleihen wurden mittlerweile auf ein Mindestmaß reduziert, um nun simpel-rockende Powerchordsriffs mal mit schweren KARELIA-Streichern, und mal mit Keyboardlicks zwischen 80er Synthie Pop und melodischen AYREON-Hammondorgeln zu kombinieren. Wer EVEREVE kennt, weiß, dass das durchaus reicht, um hochklassige Platten zu produzieren.

Im Gegensatz zu letztgenannten Deutschen muss man sich bei OMEGA LITHIUM aber im Klaren sein, dass die Songs an Einfachheit und oft auch Trivialität kaum noch zu überbieten sind. Nichtsdestotrotz sind die Kroaten Profis: Was ohne die fette Produktion und die prägende Keyboardveredelung selbst für einen Computerspielsoundtrack zu seicht gewesen wäre, wird durch die gelungene Inszenierung zu einer unterhaltsamen Dreiviertelstunde, die weder in Metaldiskos, noch aus der heimischen Anlage an irgendeiner Stelle weh tut. Im Gegenteil: Zum starken Titeltrack gesellt sich eine große Auswahl überdurchschnittlicher Nummern, mit starkem Moshfaktor in der ersten Hälfte und epischeren Konstruktionen gegen Ende. „Time Of Change“ groovt angenehm mit harten Gitarren vor sich hin, „Pjesma“ überrascht durch kroatischsprachige Gesangseinlagen, und „Dance With Me“ hat mal nen echt coolen Refrain. Darüber hinaus habe ich zwar eine Menge Vorurteile gegenüber weiblichen Metalsängerinnen, Mya Mortensen nehme ich die rotzige Frontfrau aber vollkommen ab. Dass NIGHTWISH-artig der hauptsächliche Songwriter Malice Rime außerdem noch für ein paar nette Backgroundeinlagen zu haben ist, trägt außerdem zum runden Eindruck bei.

Eins muss aber klar sein: „Kinetik“ ist als Album so simpel, dass es als Hintergrundberauschung fast besser funktioniert, denn als wertiger Abendfüller. Hat man sie nach mehreren Durchläufen ausgehört, will man sie auch erstmal nicht wieder aus dem Regal nehmen, und den eigenen Ohren von dieser Unterforderung eine Pause gönnen. Dass die Musik dennoch bis zu diesem Zeitpunkt ne Menge Spaß macht, liegt zum einen daran, dass man sich in keinem Feld Blöße gegeben hat, zum anderen aber auch, weil die Nummern in Regel stark nach vorne rocken und clever inszeniert sind. Wer die letzten Platten von EVEREVE schon hat, oder mal wieder im Gothicbereich unkompliziert vor sich hin rocken will, macht mit „Kinetik“ alles richtig.

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27.05.2011

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