
ORTHODOX aus Nashville, Tennessee, sind seit 2011 in der Metalcore-Szene aktiv und haben bereits vier Studioalben veröffentlicht. Zuletzt erschien vor drei Jahren ihr Century-Media-Debüt „Learning To Dissolve“. Höchste Zeit also für einen Nachfolger: „A Door Left Open“ – ein Album, das mit gut 30 Minuten Spielzeit auch als lange EP durchgehen könnte. Doch das alte Sprichwort „In der Kürze liegt die Würze“ trifft hier womöglich zu.
ORTHODOX lassen ihre Tür offen
Dass „A Door Left Open“ eine kurze Laufzeit bietet, ist in ORTHODOX‘ Genre nicht ungewöhnlich. Es hilft sogar, den in Variation begrenzten Stil frisch zu halten. Die zwölf Tracks sind streamingfreundlich kurz und bewegen sich zwischen melodischem Deathcore à la neuerer SUICIDE SILENCE und Nu Metal im Stil von STATIC-X, wobei ersterer Einfluss klar dominiert. Die Grenzen zwischen Metalcore und Deathcore verschwimmen – jeder Track ließe sich einem der beiden zuordnen.
„A Door Left Open“ wirkt länger, als es tatsächlich ist. Schon zur Halbzeit hat man das Meiste gehört: ein paar Stakkato-Riffs à la MESHUGGAH, hier ein Deathcore-Breakdown, dort kleine elektronische Spielereien. ORTHODOX liefern Brutalität für den Frühstückspit auf mittelgroßen Festivals, aber keinen Grund, warum gerade sie das nächste große Ding im Genre sein sollten. Vereinzelt eingesetzter Cleangesang ändert daran wenig.
„A Door Left Open“ ist kein Türöffner
In einem übersättigten Genre wie Metal- und Deathcore einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, ist schwer. ORTHODOX bieten mit „A Door Left Open“ kaum Gründe, warum man ausgerechnet dieses Album hören sollte, wenn vergleichbare Bands mehr Abwechslung und Qualität liefern. Genrefans dürfen zugreifen – alle anderen können die Platte getrost skippen.
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