Papa Roach - F.E.A.R.

Review

Galerie mit 20 Bildern: Papa Roach - Greenfield Festival 2023

Es gibt Bands, die schaffen einen einzigen großen Hit, veröffentlichen danach nur noch Mittelmaß und verschwinden somit vollkommen zurecht in der Versenkung. Bei PAPA ROACH verlief es etwas anders, denn nach einigem Mittelmaß kam die Band um Sänger Jacoby Shaddix gestärkt zurück und brachte modernes und beachtenswertes Material hervor. Eventuell liegt es auch am PAPA im Namen, dass man sie immer noch nicht so ernst nimmt, wie sie es verdient haben. Also zum Mitschreiben: PAPA ROACH haben auch nach „Last Resort“ richtig gute Songs geschrieben und auch das achte Album „F.E.A.R.“ beinhaltet eine Menge zeitgemäßen Modern Metal, der poppige Refrains gekonnt mit frischen Arrangements vermengt.

„Face Everything And Rise“ lautet der Opener, der natürlich im Zusammenhang mit dem Albumtitel steht. Spielfreude und Leidenschaft zur Musik wurden auf „F.E.A.R.“ ansprechend eingefangen, die Produzenten Kevin und Kane Churko haben gute Arbeit geleistet. Wie sich schon mit dem starken Vorgänger „The Connection““ ankündigte, können die Herren PAPA ROACH auch überraschend gut mit elektronischen Sounds umgehen. Manches Echo und manche Verzerrung läuft zwar noch ohne Mehrwert ins Leere, aber grundsätzlich sublimiert der elektronische Anstrich („Warriors“). Sänger Shaddix kann besonders mit seiner Erfahrung punkten und das tut er auch: Sein Gesang ist kräftig, ausgereift und er hat über die Jahre gelernt, ihn gekonnt fehlerfrei einzusetzen. PAPA ROACH streuen über den gesamten Verlauf von „F.E.A.R.“ einen interessanten Brotkrumen-Pfad bestehend aus packenden Hooks, nachhaltigen Refrains und sogar einigen brachialen Highlights. „Broken As Me“, „War Over Me“, „Face Everything And Rise“ und „Falling Apart“ schleichen sich sofort durch die Hintertür ins Langzeitgedächtnis und stellen so manche ‚angeblich hungrige‘ Newcomer-Bubis in den Schatten. Für „Gravity“ verziehen sich PAPA ROACH in eine enge Gosse und lassen in den Strophen den Rapper raushängen, der Kontrast zu dem süßen Refrain ist dabei etwas zu krass geraten. Das riecht nicht mehr nach Neunzigern, das müffelt, als ob jemand MARKY MARK AND THE FUNKY BUNCH aus der Versenkung geholt hätte. Ein wirrer Song, in dem zu viele Menschen herumfuchteln. Schade um den schönen Text.

PAPA ROACH wollen es wissen und das merkt man, dieser Biss überzeugt. Selten einen Musiker erlebt, der abseits der Bühne so ein derber Fanboy ist wie Shaddix und auf der Bühne so professionell. PAPA ROACH wollen uns nichts Weltbewegendes erklären, sondern lediglich ihre Songs über Liebe, Frust, Mut und Freundschaft singen. So einfach ist das manchmal und auch für solche Platten finden sich passende Momente, auch solche Kompositionen können etwas auslösen. All we need is a spark… Während man bei den eingangs erwähnten One-Hit-Wonder eigentlich das Konzert nur durchsteht, bis dann zum Schluss der eine Hit gespielt wird, können PAPA ROACH übrigens auch live mit intensiver Performance begeistern. Mit „F.E.A.R.“ haben sie ihrer Diskographie nun eine Menge gutes Material zugefügt, von dem sie zehren können – PAPA ROACH haben an „The Connection“ nahtlos angeknüpft. Kein Meilenstein, aber solide und kurzweilig.

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16.01.2015

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