Pigs - Wronger
Marek Protzak 
1Ich muss hierfür erneut eine Krach-Wildcard beantragen. Denn was die New Yorker PIGS nach einer LP und einer EP auf ihrem neuen Werk „Wronger“ fabrizieren, interessiert erfahrungsgemäß kaum jemanden innerhalb der Leserschaft dieser Seite. Und innerhalb der Menschheit insgesamt schon gar nicht.
Die New Yorker PIGS sind auch überhaupt nicht originell. Ihr Noise Rock hatte in ziemlich genau dieser Form seinen Höhepunkt vor 20 Jahren. Und den haben auch damals nur seltsame Leute überhaupt wahrgenommen.
Mit den New Yorkern PIGS und ihrem neuen Werk „Wronger“ kann man tatsächlich nichts richtig machen: „A Great Blight“ stellt mittels fiepend-sägender Feedback-Wälle einen handelsüblichen akuten Fall von Wahnsinn akustisch nach und damit eigentlich schon alles klar. Im Hintergrund prügelt irgendwer langsam, arrhythmisch und schallend den letzten Funken geistiger Gesundheit aus der Manege. Für die folgenden Stücke ist man danach regelrecht dankbar. Sie richten den Rocksong als solchen zwar auch unappetitlich zu, lassen ihn aber immerhin mehr oder weniger am Leben.
„Bet It All On Black“ zum Beispiel klingt nach HELMET mit billigen Unterarm-Tattoos auf trockenem Entzug, „Mope“ setzt KILLDOZER unter Strom, „Bug Boy“ wird von Julie Christmas (MADE OUT OF BABIES) unter vollem Einsatz zur Gestörten-Hymne gekreischt und „Donnybrook“ bildet das überlange Abschluss-Monster, das bei den PIGS gute Tradition ist.
Bei den New Yorkern PIGS fräst sich insgesamt Dave Currans Hauptband UNSANE an allen Ecken und Enden durchs Gesamtbild, die übrigen AmRep-Verdächtigen lassen aber immer wieder kurz die Waffen, jemandes abgeschabte Knochen oder auch nur die eigenen blutunterlaufenen Augen aufblitzen. Abwechslung innerhalb des tolerablen Rahmens ist somit gewährleistet – ohne dass die eigene Genre-Zwangsjacke abgelegt würde.
Fazit natürlich: schweinegeil.
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