Resando - Secrets

Review

Manche Träume sind einfach zu schön, um wahr zu sein. Genau diese Gefühlslage beschreibt der Bandname der Italiener – RESANDO. 2006 im Industriegebiet geboren, und seit kurzem atmen sie das Großstadtflair von London, wohlwissend, dass die Hauptstadt des Königreichs auch als musikalische Metropole Reizüberflutung garantiert. Hört man die ersten Töne ihres Debüts „Secrets“, weiß man allerdings, woher der Wind weht.

Erst vor ein paar Tagen hat sich Trent Reznor seinen Oscar als Soundtrackkomponist abgeholt, den Golden Globe und einen Grammy hat er bereit im Regal. Irgendwann wird dort auch ein Preis für sein Lebenswerk stehen, denn wie nur wenige Bands hat er mit NINE INCH NAILS ganze Generationen von Musikern beeinflusst – und RESANDO gehören ganz eindeutig dazu. Ihr Mix aus Alternative Rock (vorher waren sie eine A PERFECT CIRCLE Coverband), elektronischen Klängen (deutlichster Einfluss sind DEPECHE MODE) und eben dem unüberhörbaren Industrialtouch der Marke Reznor erinnert an die eingängigsten Momente, die man auf den jüngeren NIN-Alben hören kann. Das Brachiale, Sterile und Experimentelle findet man in ihrer Musik nicht, wohl aber mitreißende Industrialrocker mit Pop-Attitüde, die es in einigen Songs zu hitverdächtigen Refrains schaffen.

Charakteristisch sind vor allem das Schlagzeug, welches immer in Kombination mit elektronischen Beats agiert; der markige Gitarrensound, der zusammen mit Filippos Gesang am deutlichsten an NIN erinnert; und zu guter Letzt die atmosphärische Komponente mit Synthesizern, Pianoelementen und Samples. Schönes Beispiel dafür ist das elegische „Snake“, welches eingebettet zwischen solchen Krachern wie „Still Alive“ und „Secret“ einen guten Spannungsbogen herstellt. Das muss man ihnen wirklich lassen: Die Balance haben sie raus. Sie geben zum richtigen Zeitpunkt Gas und laden den Hörer rechtzeitig zu einem melancholischen Trip abseits der rockigen Pfade ein. Und auch auf instrumentaler Ebene halten sich Elektronik und Gitarren gut in Waage.

Klare Empfehlung also für alle Electro-Rocker! RESANDO fehlt es zwar noch an einer deutlicheren eigenen Note, aber mit „Secrets“ beweisen sie eine Menge Potential. Das Album kann sich echt hören lassen!

06.03.2011

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