Saltatio Mortis - Des Königs Henker

Review

Nach der Mittelalter Live CD Manufaktum kommt nun im gewohnten Halbjahresrhythmus mit ‚Des Königs Henker‘ die nächste Rockscheibe von Saltatio Mortis unters Volk. Hat der Vorgänger ‚Erwachen‘ noch eher Sodbrennen bei Kollege Thomas verursacht, hätte ich als alter Saltatio Fan der neuen Platte gerne die 8/10 gegeben, wenn sie denn eine logischer Fortsetzung vom letztjährigen Album gewesen wäre. Problem: Sie ist es leider nicht. Statt dem üblichen Stärken-ausbauen / Schwächen-ausmerzen bekommt der Fan nach dem Lauschen der Scheibe eher eine komplette Identifikationskrise zu hören.

Und was macht eine gut gelaunte Mittelalterrockband wenn ihre Scheiben zu oft verrissen werden? Sie schrauben den Härtegrad ein gutes Stück nach oben. In diesem Fall wurden bei der bekannten Mischung aus fröhlich kreisenden Dudelsackmelodien, einfachen Hintergrundrockriffs und elektronischem Geblubber, letzteres komplett weggelassen und die Dudelsackmelodien ein gutes Stück reduziert. Desweiteren zeigt Sänger Alea nun auch seine cleane Singstimme nicht mehr, sondern presst sich ein tieferes Shouten ab, was meistens relativ gut funktioniert, teilweise aber zu verkrampft wirkt.

Tja, aber nun zum eigentlichen Album. Hat man den ersten Schock überwunden kann man sich das Ding tatsächlich gut anhören ohne zwischendurch wie ein Rohrspatz fluchen zu müssen. Im Repertoir stehen starke Songs (‚Die Hoffnung stirbt zuletzt‘, ‚Des Königs Henker‘, ‚Keines Herren Knecht’usw.), überdurchschnittliche Songs (‚Rette mich‘, ‚Ecce gratum‘, ‚Tritt ein‘ usw.) und einige 08/15 Grummler die ‚Erwachen‘ glücklicherweise noch fern geblieben waren (‚Tote Augen‘, ‚Verführer‘, ‚Für dich‘ usw.). Mit gutem Willen und einem verkrampft erhobenen Daumen für Innovation gibt das im Endeffekt 7 Punkte, gibt mir aber auch zu Denken ob ich für den nächsten Konzertbesuch nicht lieber die übernächste Tour dieser Band abwarten sollte.

11.08.2005
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