Senes - De-Evolution Of Theory

Review

Während ich gute Soundtrack-Alben (egal ob zu irgendwelchen Hollywood-Blockbustern, Computerspielen oder gar die exzellenten Kopfkino-Soundtracks aus dem Hause ERDENSTERN) abgöttisch liebe, konnte ich mich für typischen Gitarrenhelden-Instrumental-Rock noch nie wirklich begeistern. Dabei ist es weniger die Abwesenheit einer Gesangsstimme, die mir diesen Albentyp meist verleidet, sondern vielmehr der meist ziemlich klägliche Versuch, diese durch den Einsatz schwülstiger Gitarren-Lead-Arbeit zu ersetzen, um nicht von den üblichen Strophe-Refrain-Schemata abweichen zu müssen.

Auch Steve Senes (ein Name, bei dem – trotz der Versicherung des Beipack-Zettels, der Mann habe bereits in den verschiedensten Bands seine Spuren hinterlassen – kein Glöckchen bei mir läutet) tappt auf seinem instrumentalen Solo-Debüt allzu oft in diese Falle. Da tröstet auch die durchaus beeindruckende stilistische Bandbreite des Saitenhexers nicht wirklich darüber hinweg, dass hier in Puncto Songwriting noch wesentlich mehr drinnen gewesen wäre, wenn einen nicht ständig das Gefühl beschliche, dass die Gitarre einfach nur die Verlegenheitslösung für das Nicht-Vorhandensein eines Sängers ist.

Trotzdem ist „De-Evolution Of Theory“ kein schlechtes Album und vor allem handwerklich extrem gut gemacht. In Sachen Spieltechnik, Sound und Produktion zeigt sich Steve Senes auf der Höhe der Zeit. Viele kleine Einfälle und Spielereien sorgen für Abwechslung, sei es nun die Reggae-Schlagseite von „Mare Tranquillitatis“, das „Miami Vice“-Feeling von „Cop Show“ oder der unvermeidliche Klassik-Ausflug „Angel“. So rettet sich das Album noch ins obere Mittelfeld, so lange jedoch keine Emanzipation von konventionellen Songmustern stattfindet, werden Steve Senes höhere Weihen jedoch verwehrt bleiben.

02.12.2010

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