Suicidal Romance - Love Beyond Reach

Bands aus Estland gibt es nun wirklich nicht viele und umso überraschender war das Signing von SUICIDAL ROMANCE auf dem deutschen Elektrolabel INFACTED – nicht nur wegen der Herkunft von SUICIDAL ROMANCE, sondern vor allem auch weil das Duo mit seinem Gothic-Einschlag aus dem sonstigen Bandrepertoire des Labels heraussticht.

„Richtigen“ Gothic gibt es auf „Love Beyond Reach“ trotzdem nicht zu hören, nicht zuletzt dank FROZEN PLASMA- und REAPER-Mastermind Vasi Vallis, der die Produktion des Albums unterstützt hat. So hat das Debüt von SUICIDAL ROMANCE gleichzeitig einen äußerst elektronischen Anstrich erhalten, der zusammen mit dem Mix aus männlichen und weiblichen Vocals eine nicht zu verleugnende Nähe zu Bands wie BLUTENGEL & Co. aufweist. Ob man dies nun als Kompliment sehen kann, möge an dieser Stelle jeder selbst beurteilen, eine musikalische Ähnlichkeit ist auf jeden Fall nicht zu leugnen.

So wirken die weiblichen Vocals eher engelsgleich, wohingegen die männlichen Vocals gender-gemäß überwiegend in Form röhrender Aggressivität aus den Boxen tönen. Ergänzt durch eingängige, eher softe Beats sowie nette Melodien ebnet sich „Love Beyond Reach“ recht schnell den Weg ins Gehör. Immer wieder horcht man bei einem Song interessiert auf, beispielsweise bei „Not Alone“, „Angel Of Love“ oder „Star“, die vor allem auch wegen ihrer treibenden Elektronik überzeugen können. Der Rest ist nicht wirklich schlecht, gemütlicher Elektro-Gothic ohne besondere Höhen und Tiefen. So plätschert das Album munter vor sich hin und am Ende weiß man nicht, ob man nun begeistert sein soll oder sich in einem Zustand unentschlossener Neutralität der nächsten CD zuwenden soll.

„Love Beyond Reach“ ist kein Album, an das man sich den Rest seines Lebens erinnern wird, dennoch bietet es kurzweilige Unterhaltung und dürfte vor allem für Anhänger von BLUTENGEL oder TRISTESSE DE LA LUNE eine Sünde wert sein.

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