The Circle Ends Here - The Division Ahead

Review

THE CIRCLE ENDS HERE aus dem norditalienischen Udine haben bislang eine EP veröffentlicht, nun legt der Post-Metal-Fünfer mit „The Division Ahead“ sein Full-Length-Debüt vor. Darauf enthalten sind acht Tracks mit einer Gesamtspielzeit von knapp 50 Minuten. Und um den 08/15-Einstieg in diese Rezension komplett zu machen, hier noch die „Klingt wie“-Bands: ASIDE FROM A DAY und RED SPAROWES. Die im Info-Sheet erwähnten CULT OF LUNA und ISIS kamen mir hingegen beim ersten Durchlauf nicht unmittelbar in den Sinn – andererseits: Welche Post-Metal-Truppe ist nicht von diesen beiden Legenden in irgendeiner Hinsicht beeinflusst.

Wie auch immer: Das, was die Italiener auf ihrem Erstling darreichen, ist mitnichten als 08/15-Genre-Brei abzutun. Das Quintett bietet teilweise recht vertrackte Post-Metal-Kompositionen, die gelegentlich in etwas ruhigere Postrock-Gefilde abdriften. Die Songs fußen einerseits auf dem markanten Gesang von Frontmann Johnny Dale Lonack, der sowohl im Brüll- als auch im Clean-Bereich eine gute Figur abgibt, und der über weite Strecken sehr erdigen Gitarren-Arbeit, die mal melodisch-versiert, mal dissonant-brachial geprägt ist. Am besten gelingt diese Symbiose im elfeinhalbminütigen, treffenderweise „Monument“ betitelten Schlusstrack, der eindrucksvoll vor Augen führt, wozu diese Herrschaften fähig sind. Der Song bietet alles, was sich der Post-Metal-Freund wünscht: episches Riffing und eindringliches Geschrei, aber auch feinfühlig vorgetragene Melodien und fragilen Clean-Gesang. Letzterer erinnert mich übrigens im gesamten Verlauf von „The Division Ahead“ immer mal wieder an die schwedischen Emotions-Künstler KHOMA. Weiteres Highlight der Platte ist zudem das sehr vielschichtige „Rift“, bei dem die harschen Anfangs- und Endparts eine stimmige und sehr interessante Einheit mit dem eher verhaltenen Mittelteil bilden.

Garniert wird die ohnehin gelungene Gesamt-Performance durch die sehr tiefgründigen Lyrics (Auszug: „feathers left to the earth / swing along with the wind„). Es scheint also auch in Italien einige Praktiker der gehobenen englischsprachigen Dichtkunst zu geben. Eine Erkenntnis, die mich ziemlich umhaut.

Es bleibt festzuhalten: Mit „The Division Ahead“ ist den Italienern ein überzeugendes Debüt gelungen, mit dem man in Genre-Kreisen sicherlich Aufmerksamkeit erregen wird. Ob sich THE CIRCLE ENDS HERE im stark gesättigten Post-Metal-Segment auch langfristig behaupten können, bleibt abzuwarten. Die nötige Eigenständigkeit und das entsprechende Potenzial sind jedenfalls unbestritten vorhanden.

26.04.2013

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