The Isolation Process - The Isolation Process

Review

Das Dreiergespann THE ISOLATION PROCESS fand sich Ende 2011, kurz nach dem Split der schwedischen Rock-Band LINGUA zusammen. Kein Wunder also, dass die zuvor dort musizierenden Thomas Henriksson (Gitarre / Gesang), Anders Carlström (Bass) und Patrik Juutilainen (Schlagzeug) keine lange Phase des Abtastens brauchten, sondern alsbald die Arbeit an ihrem Debüt aufnahmen. Nun steht der selbstbetitelte Erstling bereits seit einigen Tagen in den Regalen.

Das Trio bietet eine sehr aufgeräumte Mischung aus Post-Metal und atmosphärischem Rock, die zwischen den Eckpfeilern CULT OF LUNA und KHOMA auf der einen sowie unter anderem den DEFTONES auf der anderen Seite verortet werden kann. Hin und wieder scheinen auch Sludge- und Stoner-Tendenzen durch, die Band selbst gibt beispielsweise CROWBAR als einen ihrer Einflüsse an. Präsentiert wird das Ganze im sehr modernen Soundgewand, hier konnte die Band in Magnus Lindberg (u.a. EF, THE OCEAN, CULT OF LUNA) einen Genre-Experten für das Mastering gewinnen.

Das einzige Problem der Scheibe ist relativ schnell ausgemacht: ihre Unbeständigkeit. So agieren THE ISOLATION PROCESS im Verlauf der dreiviertel Stunde gelegentlich zwischen Welt- und Kreisklasse. Exemplarisch dafür kann der Opener „A Simple Gesture“ herangezogen werden: Der Track beginnt mit einem druckvollen Riff, das schwer und wuchtig aus den Boxen schiebt. Auch der Refrain des Songs ist sehr prägnant gehalten und aufgrund des durchdringenden Gesangs sehr stimmungsvoll. Die abgestoppten Strophenparts jedoch wirken arg bemüht und wollen sich nicht so recht mit dem Rest vertragen. Folglich bleibt ein unfertiger und irgendwie unbefriedigender Eindruck zurück.

Der überwiegende Teil der Songs ist allerdings wirklich stark: Mit dem mitreißenden „Underneath It All“, der Riffwalze „Victims Of The Masses“ und dem an KHOMA erinnernden „Nothing To Collect“ hat man diverse Highlights im Gepäck – allesamt hochklassige Songs, mit denen man sich vor niemandem verstecken braucht. Ebenfalls überzeugen können zudem das fies groovende Sludge-Monster „It Will Burn“ (Was für ein fettes Riff!) und das griffige „The Dead End“. Dem gegenüber stehen der unausgewogene Opener und das flotte „Visions“, das wahrlich in keinem Moment zu zünden vermag. Nicht der Rede wert sind zudem die beiden Zwischenstücke „Inhale“ und „Exhale“.

Letztlich haben THE ISOLATION PROCESS einen Teil ihres riesigen Potenzials verschenkt, indem sie ihr Debüt mit einen unnötig holprigen Auftakt versehen haben und erst im weiteren Verlauf ihre Stärken ausspielen. Die Marschrichtung stimmt jedenfalls – diese Trio könnte zu einer ganz heißen Adresse werden, wenn es um mächtige, emotionale Klänge mit Tiefgang geht. Für den Moment kann man definitiv aufhorchen lassen – für ein richtiges Ausrufezeichen ist das hier aber (noch) zu wenig.

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26.01.2014

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