The Mount Fuji Doomjazz Corporation - Doomjazz Future Corpses!

Review

Jason Kohnen (BONG-RA) und Gideon Kiers zum Zweiten. Als THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE dem experimentellen Ambient-Downbeat-Jazz verpflichtet, treten sie nun mit einem neuen Alter Ego auf, dessen Name und Titel allein schon eine Rezension verdient hätten. Wieder ist ein Vulkan die Quelle, dieses Mal Fujisan, der höchste Berg Japans. Doch dort fand sich die Corporation nicht zusammen; gerufen wurde ins Overtoom 301 in Amsterdam, in dem Kohnen und Kiers am 24. Februar dieses Jahres mit ihren Mitstreitern ihr mächtiges Drone-Werk entfalteten.

Denn entgegen des diesbezüglich leicht irreführenden Namens gibt es auf „Doomjazz Future Corpses!“ weder Doom noch Jazz zu hören, allenfalls Reminiszenzen an verblichene Artefakte dieser Stile. Trotz Einteilung in neun Tracks ist das Album ein homogenes Werk aus Drone Ambient, Experimental, Noise und zum Schluß hin auch mit deutlichen Drone Metal Spuren.

Zum Einsatz kommen Posaune, Oszillatoren, Cello, Bass, Saxophon, Gitarren und eine Vielzahl von Effekten und Emulationen. Gleich zu Beginn zum Beispiel formt sich ein nahezu hypnotisches Digeridoo aus den Frequenzen, so überzeugend, obwohl es real gar nicht existiert. Auch die anderen Blasinstrumente beherrschen die erste Hälfte des Albums sehr stark. STARS OF THE LID meet SMALL LIFE FORM.
So könnte es klingen, wenn sich die gesamte Belegschaft von Silber Records, Kranky, Sedimental und Ad Noiseam zum Geschäftsessen trifft.

Im fünften Abschnitt gesellen sich dann ganz allmählich häufigere Oszillator- und Synth-FX, sowie die Gitarre dazu, zunächst nur zurückhaltend und von teilweise heftigen Interferenzen begleitet.
Gegen Ende des sechsten Tracks werden dann Reminiszenzen an Aphex Twins „Selected Ambient Works, Vol. II“ deutlich, und wer es ganz genau wissen will: „Grey Stripe“ schwebt mir da gerade im Gehör. Wenn man solch einer Darbietung beiwohnen darf (sowohl live als auch auf Konserve), wird man hier unkompliziert an ganz urtümliche Ambientklänge herangeführt und befindet sich doch in der aufstrebenden Gegenwart.
Danach dringen die Gitarren-Drones immer dominanter in den Vordergrund, wobei ich hier an keiner Stelle von wirklichem „Drone Metal“ sprechen würde. Neben der Gitarre sind es vor allem die Dark-Ambient-Klänge, die das letzte Drittel und vor allem den langen Schlußtrack des Albums beherrschen.

Alles live, semi-improvisiert, alles wie aus einem Guß und vor applaudierendem Publikum. Ein bemerkenswertes Album, welches man schon aufgrund des Titels wohl schwer vergessen dürfte. THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION sind die dunkle Gegenseite zum KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE, und man sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Für all jene, die am audio-visuellen Trip nicht teilhaben konnten, gibt es hier wenigstens etwas für’s Ohr – und Food for Thought.

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31.10.2007

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