theSTART - Ciao, Baby

Review

Es scheint irgendwie eine New Wave of the New Wave of New Wave angebrochen zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sich dieser Tage immer mehr Bands einem Sound verschreiben, die das Charisma und die Wirkung der Wave- und Pop-Veteranen der frühen 80er Jahre in die Moderne transportieren. Aber nicht wie die Stil-Möbelpacker, die einen Genreklotz von einer Ecke in die nächste schmeißen, die mehr dekonstruieren als neu zu schaffen – nein, sie sind die erwachsenen Kinder, die die alten Zeiten nicht nur wieder beleben sondern ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken.
theSTART gehören zu jenen, die in der ganz oberen Liga dieser neuen Generation spielen. Die Band, angeführt von Aimee Echo (ex-HUMAN WASTE PROJECT) und Jamie Miller (ex-SNOT) stellt nun mit „Ciao, Baby“ ihr drittes Album vor und klingt besser und reifer denn je.

New Wave trifft auf Disco, trifft auf Punk, trifft auf Pop, trifft auf Alternative Rock; ein bißchen SCARLING, ein wenig JACK OFF JILL, hier noch ein bißchen GARBAGE und auch Nähen zu ihren Labelkollegen THE BIRTHDAY MASSACRE – nicht zu vergessen die telepathische Verbindung zu Veteranen wie SOFT CELL. Ganz klar – so eine Platte kann nichts anderes als ROCKEN. Wen es hier nicht auf die Tanzfläche reißt, nicht zu irgendeiner erdenklichen Form von Bewegung animiert, der sollte mal sein Hörgerät überprüfen, die Trommelfelle auswechseln – oder den Reanimator anschmeißen.

Sängerin Aimee Echo überzeugt wie immer durch ihre wandlungsfähige und charismatische Stimme, die Erinnerungen an „E-Lux“ weckt und manchmal auch einen Hauch von Gwen Stefani hat. Sie singt zart, fordernd, lasziv, keck und ist für theSTART genauso unverzichtbar wie für ihre früheren Projekte, denen sie ihren ganz individuellen Stempel aufgedrückt hat.
„Ciao, Baby“ vereinigt schlicht gesagt 10 Top-Songs, die sich irgendwie in drei (mittlerweile ja fast vier) Jahrzehnten gleichzeitig wohlfühlen und sofort ins Ohr gehen. Keine Kommerztorte, sondern erlesenes Undergroundkonfekt, welches trotzdem unglaublich sexy auf die Masse wirkt. Wer etwas für die erwähnten Bands und Stile übrig hat, und offen genug ist, um sich auf diese abwechslungsreiche Reise zu begeben, wird mit dieser Platte sehr viel Spaß haben. Und wahrscheinlich sehr schnell einen neuen Liebling in der eigenen Sammlung.

PS: Auf „Track 11“ singt der Hund im Studio zum Opener „Wartime!“ – das erinnert mich an ein ganz ähnliches Outro, als KRISTEN BARRY – ebenfalls gnadenlos unterschätztes Indie-Juwel – auch ihre Hunde auf ihrem Album hat „singen“ lassen 🙂
Was, schon vorbei? Und noch einmal! beta garantiert hohe Rotationsquote!

03.10.2007

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